Erschienen in:
25.11.2020 | Harnblasenkarzinom | Molekulare Urologie praxisnah
Molekulare Subtypen des Urothelkarzinoms der Harnblase – Hintergründe und klinische Relevanz
verfasst von:
Philipp Erben, Dr. Christoph Becker, Igor Tsaur, Matthias B. Stope, Tilman Todenhöfer, Fachgruppe Molekulare Urologie der Arbeitsgruppe urologische Forschung (AuF) der Deutschen Gesellschaft für Urologie
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Das Urothelkarzinom der Harnblase hat im fortgeschrittenen und metastasierten Stadium oft eine eingeschränkte Prognose. Chemotherapie und Immuntherapie bilden derzeit die Standardbehandlungsoptionen im systemischen Erkrankungsmanagement. Mit dem Ziel der Präzisionsmedizin und Prognoseverbesserung wurden in den vergangenen Jahren durch mehrere Gruppen intrinsische molekularen Subtypen des Urothelkarzinoms der Harnblase definiert. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Hintergründe und die klinische Relevanz dieser molekularen Subtypen des Urothelkarzinoms der Harnblase und bildet den aktuellen Standard sowie jüngste Entwicklungen ab. Dabei wurden die relevante Literatur und aktuelle Studiendaten ausgewertet, eine Kongruenz der verschiedenen publizierten Klassifikationsansätze diskutiert und die möglichen therapeutischen Implikationen der molekularen Subtypen zusammengestellt. Obwohl große und vielversprechende Fortschritte auf dem Gebiet der molekularen Charakterisierung des Urothelkarzinom der Harnblase in den vergangenen Jahren erreicht wurden, scheint die „prime time“ für den klinischen Einsatz der bislang definierten Subtypen noch nicht gekommen. Hierzu fehlen bis dato immer noch prospektive und multizentrische Studien mit einheitlichen molekularen Definitionen, sowie Standardisierungen bei der Probenaufarbeitung, einfache Analyseprotokolle mit reduzierten Genpanels und die Entwicklung einer Leitlinie für zielgerichtete Therapieregime. Grundsätzlich ist die Generalisierbarkeit der Methodik gefragt, um personalisierte Therapiekonzepte nicht nur an wenigen ausgewählten Expertenzentren, sondern auch in der breiteren Anwendung durchführen zu können.