Erschienen in:
01.01.2012 | Übersichten
„Default-mode“-Netzwerk des Gehirns
Neurobiologie und klinische Bedeutung
verfasst von:
A. Otti, H. Gündel, A. Wohlschläger, C. Zimmer, C. Sorg, M. Noll-Hussong
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Der Ruhezustand des menschlichen Gehirns ist durch die intrinsische Aktivität des „Default-mode“-Netzwerks (DMN), das sowohl kortikale Mittellinienstrukturen als auch laterale parietale und temporale Anteile umfasst, geprägt. Dieses System ist während des selbstorientierten Denkens, wie z. B. im Ruhezustand, aktiv, während eines weltorientierten Bewusstseinszustands, wie z. B. während externaler Aufmerksamkeit und spezifischer kognitiver Aufgaben, jedoch in seiner Aktivität gemindert. Ausgehend von der historischen und methodischen Entwicklung des DMN-Modells beschreibt der vorliegende Übersichtsbeitrag zunächst die funktionelle Anatomie und potenzielle Funktionen dieses neuralen Systems. Im Anschluss werden, basierend auf der aktuellen Datenlage, die klinischen Implikationen einer gestörten Netzwerkstruktur beleuchtet und die Rolle des DMN bei verschiedenen psychischen Störungen aufgezeigt.