Erschienen in:
17.05.2018 | Lappenplastik | Operative Techniken
Defektdeckung mit posteriorem Oberschenkellappen
verfasst von:
Dr. M. K. Boyce, MRCS, T. R. Mett, R. Ipaktchi, P. M. Vogt
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Operationsziel
Defektdeckung im sakralen, trochantären und ischialen Bereich mit belastbarem Gewebe (posteriorer Oberschenkellappen, „gluteal thigh flap“).
Indikationen
Dekubitalulzera im sakralen, trochantären Bereich sowie im Bereich des Tuber ischiadicum nach frustraner konservativer Therapie.
Kontraindikationen
Moribunde Patienten, die von der Defektdeckung nicht profitieren und mit hoher Wahrscheinlichkeit eine lebensgefährliche Komplikation erleiden. Nichtkooperative Patienten, die aus verschiedenen Gründen den postoperativen Empfehlungen, wie z. B. Bauch- und Seitenlagerung, nicht folgen können oder wollen. Das Vorhandensein weitreichender Narben nach möglichen Voroperationen im Spenderareal oder Bestrahlung des Spenderareals kann zu Durchblutungskomplikationen führen.
Operationstechnik
Der Lappen kann entweder als rein fasziokutane Lappenplastik oder unter Mitnahme von Gluteus-maximus-Anteilen als myokutane Lappenplastik gehoben werden. Auch mikrochirurgische Transfers sind beschrieben.
Weiterbehandlung
Durchführung einer konsequenten, postoperativen Entlastung mittels Bauch- und Seitenlage unter Vermeidung von Rezidiven. Drainagen sollten für mindestens 5–7 Tage belassen werden. Eine antibiotische Therapie ist nur bei entsprechendem Erregernachweis und persistierender Infektion resistenzgerecht indiziert.
Ergebnisse
Der posteriore Oberschenkellappen ist ein vielseitig einsetzbarer Lappen, welcher in Studien, wenn auch in geringer Fallzahl, eine niedrige Rezidivrate gezeigt hat.