Erschienen in:
07.04.2016 | Demenz | Übersichten
Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei Patienten mit MCI und demenziellen Syndromen
verfasst von:
Dr. R. Haussmann, T. Wagner, D. Müller, M. Bauer, G. Laux, M. Donix
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Menschen mit leichten kognitiven Störungen („mild cognitive disorders“, MCI) und Demenz sind in nahezu allen medizinischen Fachdisziplinen eine häufige und größer werdende Patientengruppe. Die damit verbundenen Herausforderungen berühren neben der unmittelbaren ärztlichen Behandlung nahezu alle Lebensbereiche. Von zunehmender Bedeutung ist die Einschätzung der Fahrtauglichkeit bei Patienten mit kognitiven Defiziten. Welche Möglichkeiten haben Ärztinnen und Ärzte, um zu einer validen Einschätzung zu gelangen? Welche juristischen Aspekte gilt es zu berücksichtigen? Welche Rechte und Pflichten ergeben sich aus diesen Rahmenbedingungen? Gegenwärtig bestehen in diesen Fragen bei vielen Behandlern große Unsicherheiten. Die wachsende Bedeutung der Problematik erfordert jedoch ein klares Prozedere, das es ermöglicht, schwierige Entscheidungen mit größtmöglicher Souveränität und Rechtssicherheit zu treffen und diese den Patienten und deren Angehörigen plausibel darlegen zu können. Da das Alter ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung kognitiver Störungen ist, berührt die Frage nach der Fahrtauglichkeit bei häufig bestehenden somatischen Komorbiditäten nicht nur neuropsychiatrische Erkrankungen wie MCI oder Demenzen. Daher ist die Einschätzung der Fahrtauglichkeit ein komplexer Vorgang, der standardisiert vorgenommen werden sollte, um alle relevanten Aspekte zu würdigen. Wünschenswert wäre ein praxisrelevanter Entscheidungsalgorithmus, dessen Erarbeitung ein Ziel dieses Beitrages ist. Außerdem möchten wir einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten und Behandler für das Thema sensibilisieren.