Hintergrund
Nichtmedikamentöse Interventionen für Menschen mit Demenz sollen die Lebensqualität und das Wohlbefinden steigern, psychopathologische und Verhaltenssymptome lindern und auch den versorgenden Angehörigen Unterstützungsmöglichkeiten und Resilienzförderung bieten. Vor dem Hintergrund der ausbleibenden Erfolge im Bereich der pharmakologisch-therapeutischen Forschung haben diese Ansätze zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Ziel
Aktuelle Übersicht der wichtigsten nichtmedikamentösen Interventionen für Menschen mit Demenz und der diesbezüglichen Empfehlungen zur therapeutischen Anwendung.
Material und Methoden
Narratives Review unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstands und der S3-Leitlinie „Demenzen“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die vielversprechendsten Interventionen aus diesem therapeutischen Spektrum sind Maßnahmen zur Förderung zentraler kognitiver Funktionen, Angebote zur Steigerung und Stabilisierung des körperlichen Aktivitätsniveaus sowie kreativtherapeutische Angebote zur Förderung von Kommunikationsfähigkeit und sozialer Teilhabe. Inzwischen werden viele dieser psychosozialen Interventionen durch den Einsatz digitaler Zugänge weiterentwickelt. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich an den individuellen kognitiven und körperlichen Ressourcen der Betroffenen orientieren, Lebensqualität und Stimmung verbessern sowie Partizipation und Selbstwirksamkeit fördern sollen. Neben den psychosozialen Interventionen haben in den vergangenen Jahren auch ernährungsbezogene Ansätze („medical food“) und die nichtinvasive Neurostimulation Potenziale im Rahmen der nichtmedikamentösen Demenztherapie erkennen lassen.