11.04.2022 | Demenz | Themenschwerpunkt
Förderung der Mundgesundheit in der Pflege – ein interprofessioneller Expertenstandard
verfasst von:
Prof. Dr. Erika Sirsch, Elmar Ludwig, Kathrin Müller, Petra Blumenberg, Ina Nitschke, Andreas Büscher
Erschienen in:
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
|
Ausgabe 3/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Menschen mit Pflege- oder Unterstützungsbedarf oder einer Behinderung haben einen schlechteren Mundgesundheitsstatus als Menschen ohne diesen Bedarf. Die zunehmende Anzahl älterer Menschen, die über eigene Zähne verfügen, erfordert spezifische Maßnahmen zur Förderung der Mundgesundheit. Während 1997 jeder 4. Mensch zwischen 65 und 74 Jahren zahnlos war, galt dies 2016 nur noch für jeden 8. Besondere Herausforderungen in der Mundpflege stellen sich bei älteren Menschen und Personen mit Demenz. Zur Bewältigung braucht es eine interprofessionelle Herangehensweise und Zusammenarbeit während der gesamten Versorgung.
Zielsetzung
Interprofessionelle Entwicklung eines Expertenstandards zur Förderung der Mundgesundheit durch Pflegefachpersonen mit Fokus auf ältere Menschen.
Methoden
Grundlage des Expertenstandards bildet eine systematische Literaturanalyse. Aufbauend auf den Ergebnissen formulierte eine interprofessionelle Expertinnen- und Expertenarbeitsgruppe unter Beteiligung von Pflege, Zahnmedizin und einem Vertreter aus der Selbsthilfe Empfehlungen zur Förderung der Mundgesundheit von Menschen mit pflegerischem Unterstützungsbedarf.
Ergebnisse
Die interprofessionelle Herangehensweise prägte die Auswahl der leitenden Fragen der Literaturrecherche, die Literaturauswertung und die Formulierung der Empfehlungen. Zu den leitenden Fragen des Expertenstandards konnten Maßnahmen zu Erhalt und Förderung der Mundgesundheit ausgewiesen werden, beispielsweise bei oralen Pilzerkrankungen, Mukositis oder Gingivitis sowie bei Begleiterscheinungen wie Mundtrockenheit und Schmerzen.
Diskussion
Maßnahmen zur Förderung der Mundgesundheit bei Menschen mit Pflege- oder Unterstützungsbedarf oder einer Behinderung konnten im pflegerischen Kontext vertieft fokussiert und durch eine interprofessionelle Gruppe formuliert werden.