Demenzen treten mit zunehmendem Lebensalter vermehrt auf. In seltenen Fällen sind auch jüngere Menschen betroffen, mit erheblichem Einfluss auf die Berufstätigkeit. Die Symptome hängen von der Demenzform ab und können individuell unterschiedlich ausgeprägt sein. Nicht immer steht die Störung des Kurzzeitgedächtnisses im Vordergrund, vielmehr können andere neurokognitive Domänen wie die Störung der Exekutivfunktion sich erheblich auf die Alltagsfähigkeit auswirken. Pathophysiologisch werden die neurodegenerativen Demenzen mit den wichtigsten Formen Alzheimer-Demenz, Lewy-Körperchen-Demenz und frontotemporale Demenz abgegrenzt von den vaskulären Demenzen. Mischformen sind häufig. Eine kurative Therapie besteht nicht, die Progression kann jedoch durch nichtpharmakologische Maßnahmen und, insbesondere bei der Alzheimer-Demenz, auch durch pharmakologische Therapie abgebremst werden. Es gilt, die Selbstständigkeit und Autonomie betroffener Patienten zu fördern. Im Verlauf kommt es jedoch zunächst zu Einschränkungen in den erweiterten Aktivitäten der selbstständigen Lebensführung wie Bankgeschäften, Nutzung von Verkehrsmitteln und im weiteren Verlauf auch den basalen Funktionen der Selbsthilfefähigkeit. Geschäftsfähigkeit und Einwilligungsfähigkeit in Bezug auf gesundheitliche Eingriffe sind früher oder später eingeschränkt. Dies muss jedoch immer wieder für die konkrete Situation evaluiert werden und liegt nicht grundsätzlich mit der Diagnose Demenz vor. Frühzeitig sollten Instrumente wie die Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht oder vorausschauende Gesundheitsplanung („advance care planning“) genutzt werden. Pflegende Angehörige sind häufig stark belastet und haben ein erhöhtes Risiko, an einer Depression zu erkranken. Daher sind unterstützende begleitende Maßnahmen von großer Bedeutung.