Erschienen in:
01.09.2017 | Opioide | aktuell
Demenzkranke: Weniger Antipsychotika, mehr Opioide
verfasst von:
Thomas Müller
Erschienen in:
InFo Neurologie + Psychiatrie
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Ausgabe 7-8/2017
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Auszug
Demenzpatienten werden immer seltener mit Antipsychotika behandelt, erhalten dafür aber immer öfter Opioide. Das geht aus einer Auswertung dänischer Register für die Jahre 2002 bis 2012 hervor. Dazu wurde der Bedarf an psychotropen Medikamenten bei allen Bürgern im Alter von mehr als 65 Jahren untersucht. Unter den rund eine Million älteren Dänen befanden sich 46.000 mit einer Demenz. Wie ein Team um Dr. Christina Jensen-Dahm vom Rigshospitalet in Kopenhagen zeigen konnte, hatte um das Jahr 2000 noch fast ein Drittel der Demenzkranken Antipsychotika bekommen, zehn Jahre später lag der Anteil nur noch bei 20 %. Im gleichen Maße wie die Antipsychotikaverordnungen zurückgingen, nahm die Zahl der Opioidrezepte zu: So kletterte der Anteil der opioidbehandelten Demenzkranken innerhalb von zehn Jahren von unter 25 % auf knapp 35 %. Dieser Anstieg ging vor allem auf das Konto stark wirksamer Opioide: Der Anteil der damit behandelten Demenzkranken verdoppelte sich von 12 % auf etwa 24 %. Der stärkste Zuwachs wurde für Buprenorphin beobachtet. Die Zahl der Verordnungen bei Demenzkranken schoss um fast das 30-fache in die Höhe, bei Patienten ohne Demenz lediglich um das Fünffache. …