Erschienen in:
01.12.2012 | Leitthema
Depression als Systemeffekt bei rheumatoider Arthritis
verfasst von:
M. Englbrecht, J. Wendler, R. Alten
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 10/2012
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Zusammenfassung
Die gesellschaftliche Betrachtung von Depressionen – auch als Komorbidität bei anderen Erkrankungen wie beispielsweise rheumatoider Arthritis (RA) – hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Neuere Studien zeigen, dass für die Entwicklung einer Depression bei RA-Patienten insbesondere der Umgang mit der Erkrankung und ihren Auswirkungen im Alltag eine zentrale Rolle spielt. Fühlt sich der Patient hierbei seiner Erkrankung hilflos ausgeliefert und fehlen entsprechende Strategien für Lösungsansätze, so können Depressionen die Folge sein. Um dementsprechende Entwicklungen frühzeitig erkennen zu können, stehen verschiedene Verfahren wie Patientenfragebögen oder auch Patienteninterviews zur Verfügung, deren Ergebnisse im Hinblick auf die Symptomüberlappung von RA und Depressionen zu interpretieren sind. Nach der gesicherten Diagnose bietet neben der Therapie mit Antidepressiva die kognitiv-behavioral orientierte Psychotherapie die Möglichkeit, ursächliche Faktoren der Depression zu identifizieren und effektive Strategien im Umgang mit RA zu erlernen, um so das Gefühl zu erlangen, die Erkrankung zu einem gewissen Anteil auch selbstbestimmt kontrollieren zu können.