Erschienen in:
01.11.2012 | Leitthema
Depression: Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen
verfasst von:
L.K. Kuehl, B.W.J.H. Penninx, C. Otte
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 11/2012
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Zusammenfassung
Die Depression ist ein unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung und einen ungünstigen Verlauf einer kardiovaskulären Erkrankung. Dabei spielen depressionsassoziierte Veränderungen biologischer Parameter sowie Verhaltensvariablen eine wichtige Rolle. Diese Faktoren werden als mögliche Mechanismen in diesem Beitrag näher erläutert. Zu den möglichen biologischen Faktoren gehören Veränderungen des autonomen Nervensystems, der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse, des Immunsystems sowie des Gerinnungssystems. Zusätzlich steigt durch eine Depression das Risiko für weitere Erkrankungen, wie Diabetes oder Adipositas, die selbst ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko beinhalten. Auf der Verhaltensebene finden sich oft Veränderungen hin zu einem ungesunden Lebensstil, z. B. durch vermehrtes Rauchen und körperliche Inaktivität. Eine Depression erschwert außerdem erforderliche Verhaltensänderungen und eine Medikamentenadhärenz. Bei der antidepressiven Medikation wiederum muss das kardiovaskuläre Risikoprofil verschiedener Substanzen bedacht werden. Alle diese Faktoren spielen eine wichtige Rolle im Zusammenhang zwischen Depression und kardiovaskulären Erkrankungen.