Erschienen in:
22.08.2019 | Originalien und Übersichten
Der Bildungsstand von Müttern im Zusammenhang mit der Gesundheit und dem Gesundheitsverhalten ihrer Kleinkinder
verfasst von:
Ann-Katrin Meyrose, M.Sc. Psych., Anne Wüstner, M.Sc., PD Dr. Christiane Otto, PD Dr. Thomas Lampert, Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 9/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Grundstein für eine gesunde Entwicklung wird schon in den ersten Lebensjahren gelegt, wobei Eltern die Bedingungen, unter denen ihr Kind aufwächst, maßgeblich beeinflussen können. Hierbei kann die Bildung der Eltern eine Schlüsselrolle spielen. Diese Studie untersucht den Zusammenhang zwischen mütterlicher Bildung und der Gesundheit sowie dem Gesundheitsverhalten ihrer Kleinkinder.
Methoden
Im Rahmen der repräsentativen Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 1, 2009–2012) gaben 1727 Mütter Auskunft zur Gesundheit, zum Gesundheitsverhalten und zu weiteren Merkmalen ihrer Kleinkinder (0 bis 2 Jahre) sowie zu ihrer eigenen Person und zur Familie. Mithilfe logistischer Regressionen wurde der Einfluss der mütterlichen Bildung auf Indizes der Gesundheit und des Gesundheitsverhaltens der Kleinkinder unter Berücksichtigung weiterer Prädiktoren untersucht.
Ergebnisse
Höhere mütterliche Bildung war mit einem besseren Gesundheitsverhalten, aber nicht mit der Gesundheit der Kleinkinder assoziiert; der gefundene Zusammenhang blieb auch unter Hinzunahme weiterer Prädiktoren bedeutsam (finanzielle Sorgen, junges Alter der Mütter bei Geburt des Kindes, Frühgeburt/niedriges Geburtsgewicht). Bei niedriger Bildung lag eine Kumulation von Risiken vor.
Diskussion
Eine höhere mütterliche Bildung kann Kleinkinder bei einem guten Start in ihr Leben unterstützen. Auswirkungen eines schlechten Gesundheitsverhaltens bei Kleinkindern auf deren Gesundheit zeigen sich eventuell erst in späteren Lebensjahren. Für Präventions- und Interventionsmaßnahmen ist es bedeutend, sensitive Entwicklungsphasen in der Kindheit sowie zugrunde liegende Mechanismen des Zusammenhangs mütterlicher Bildung und kindlichen Gesundheitsverhaltens zu identifizieren.