Der Blindenhundd

Auszug

_ Einer meiner Patienten war Kriegsblinder. Er bekam jährlich vom Versorgungsamt eine Kur, musste sie aber jeweils wieder beantragen. In den Antrag schrieb ich dann immer auch hinein, dass er seinen Blindenhund mitnehmen müsse. Ich hatte wieder einmal einen solchen Antrag auf Tonband diktiert. Die junge Mitarbeiterin legte mir dann vor, was sie geschrieben hatte, nämlich: „Es wird auch befürwortet, dass er seinen blinden Hund mitnehmen kann.“ Vielleicht hatte ich bei dem abendlichen Diktat etwas zu schnell gesprochen? Ich lobte die Mitarbeiterin wegen ihres weichen Gemütes — was ich ehrlich meinte, unabhängig von der notwendigen sachlichen Richtigstellung. Zuerst errötete sie, dann lachte sie, und später erzählte sie diese Geschichte selbst mit Vergnügen weiter. …