09.06.2016 | Typ-2-Diabetes | Originalien
App-basiertes Selbstmonitoring bei Typ-2-Diabetes
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2017
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Hintergrund
Der Erfolg von Selbstmonitoring bei der Diabetestherapie konnte bereits in zahlreichen Studien nachgewiesen werden. Derzeit gibt es eine Vielzahl an mobilen Smartphone-Apps, die die systematische Erfassung und Analyse von relevanten Daten unterstützen. Diese werden jedoch vorranging für junge Menschen entwickelt.
Ziel der Arbeit
Innerhalb der vorliegenden Studie wurde untersucht, in welchem Umfang eine Smartphone-App zum Selbstmonitoring von älteren Diabetespatienten genutzt wird.
Material und Methoden
In die Studie wurden 36 Probanden im Alter über 60 Jahre mit Typ-2-Diabetes aufgenommen. Nach einer umfangreichen Schulung nutzen die Teilnehmer die App für 3 Monate. In der App konnten Erinnerungen an Medikamente, körperliche Aktivität und Ernährung eingestellt sowie gemessene Werte (z. B. Gewicht, Blutzucker) hinterlegt werden. Nach 3 Monaten wurden die Daten hinsichtlich des Nutzungsverhaltens und der Auswirkung auf die Gesundheit der Probanden analysiert.
Ergebnisse
Die Teilnehmer nutzten die Smartphone-App sehr intensiv (90 % täglich). Nach der Nutzung der App gaben signifikant mehr Probanden eine hohe Medikamentenadhärenz an, und das psychische Wohlbefinden der Senioren konnte signifikant verbessert werden (t[35] = −2,24; p < 0,05). Zusätzliche motivationsfördernde Elemente hatten keinen Einfluss auf das Nutzungsverhalten der Senioren.
Diskussion
Bisher nutzt nur ein kleiner Teil der älteren Bevölkerung Gesundheits-Apps, obwohl eine Vielzahl auf dem Markt zur Verfügung steht. Die Apps müssen an die Anforderungen von Senioren angepasst werden, damit sich der Markt für Senioren öffnet. Die Nutzung von Selbstmonitoring-Apps kann dazu führen, dass Senioren sich trotz ihrer Erkrankung einen strukturierten Tagesablauf aufbauen können.
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