Erschienen in:
05.04.2018 | Pulmonale Hypertonie | Originalien
Der Herzkathetertisch ist nicht der OP-Tisch
Intraindividueller Vergleich der pulmonalarteriellen Druckwerte
verfasst von:
M. U. Ziegler, H. Reinelt
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei herzchirurgischen Operationen ist ein aufwendiges Monitoring erforderlich. Wegen der Invasivität dieser Maßnahmen muss für jeden Patienten individuell eine Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen, von welchem Monitoring er profitiert und welches vielleicht sogar schädlich ist. Dies gilt insbesondere für den Einsatz des Pulmonalarterienkatheters (PAK), der in ausgewählten Fällen gerechtfertigt erscheint. So stellt die präoperative Diagnose „Pulmonalishochdruck“ in den S3-Leitlinien der DGAI eine Indikation zum perioperatives Monitoring mittels PAK dar.
Methode
In dieser retrospektiven Studie verglichen wir bei herzchirurgischen Patienten mit präoperativ erhöhten pulmonalarteriellen Druckwerten die Werte aus der Herzkatheteruntersuchung mit den intra- und postoperativ mittels eines PAK gemessenen.
Ergebnisse
Die prä- und intraoperativ bestimmten pulmonalarteriellen Druckwerte unterscheiden sich signifikant voneinander; die postoperativen Druckwerte entsprechen den intraoperativen. Das Verhältnis von systemischem zu pulmonalarteriellem Druck zeigt keine Unterschiede zu unterschiedlichen Messzeitpunkten.
Schlussfolgerung
Da sich die prä- und intraoperativ bestimmten pulmonalarteriellen Druckwerte unterscheiden, schlagen wir vor, intraoperativ zunächst echokardiographisch den pulmonalarteriellen Druck zu bestimmen und auf weitere Hinweise für einen pulmonalen Hypertonus zu achten, um dann individuell die Indikation für einen PAK zu prüfen.