Erschienen in:
13.06.2018 | Leitthema
Der Internationale Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten
Entstehungsgeschichte, Inhalt und Bedeutung
verfasst von:
Denise Both, IBCLC
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
|
Ausgabe 8/2018
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Zusammenfassung
Stillen ist die physiologische Form der Säuglingsernährung und hat eine Vielzahl gut belegter Vorteile. Niedrige Stillraten und kurze Stillzeiten haben wesentliche negative ökologische, ökonomische und soziale Auswirkungen. Stillförderung unterstützt die Gesundheit von Kindern und Müttern und senkt die Kosten für das Gesundheitssystem. Die Förderung des Stillens wird allerdings regelmäßig durch unangemessene Werbung für Muttermilchersatzprodukte unterlaufen. Um dem entgegenzuwirken, wurde 1981 der „Internationale Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten“ von der Weltgesundheitsversammlung (World Health Assembly, WHA) verabschiedet. Obwohl der Internationale Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten und seine nachfolgenden Resolutionen in 135 Ländern ganz oder teilweise in nationales Recht aufgenommen wurden, wird fortwährend gegen die Bestimmungen des Kodex verstoßen. Diese Verstöße werden fast immer gar nicht oder nur unzureichend geahndet. Für die Stillförderung und den Schutz des Stillens ist es von wesentlicher Bedeutung, dass das Gesundheitspersonal mit dem Kodex und den nachfolgenden Resolutionen vertraut ist.
In diesem Artikel werden die Entstehungsgeschichte, der Inhalt und die Bedeutung des Internationalen Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten und die Beurteilung seiner Umsetzung in der Praxis dargestellt und erläutert.