Erschienen in:
01.05.2009 | Phoniatrie und Pädaudiologie
Der Mottier-Test
Teststatistische Überprüfung an 4- bis 6-jährigen Kindern
verfasst von:
T. Risse, Prof. Dr. C. Kiese-Himmel
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 5/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Mottier-Test zur Prüfung der phonologischen Verarbeitung ist ein in der klinischen Diagnostik häufig eingesetztes Instrument, zu dessen Validität und Reliabilität wenig bekannt ist. Zur Beurteilung eines individuellen Ergebnisses im Nicht-Schulalter existieren veraltete Referenzwerte von 1981, gewonnen an kleinen Stichproben.
Methode
Untersucht wurden 308 Kinder (154 Jungen, 154 Mädchen) aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (4-Jährige: n=86; 5-Jährige: n=126; 6-Jährige: n=96).
Ergebnisse
Die mittlere Aufgabenschwierigkeit P betrug 45,5 (Minimum 5,8; Maximum 90,6); im Durchschnitt fiel die Bearbeitung der Items mit zunehmendem Alter leichter (4-Jährige: P=37,3; 5-Jährige: P=46,5; 6-Jährige: P=52,7). Der mittlere Trennschärfekoeffizient rit belief sich auf 0,49 (6-Jährige) bis 0,91 (4-Jährige). Der mittlere Ergebniswert insgesamt betrug 13,76 (SD 4,35). Gegenüber den Ergebniswerten von 1981 war eine Verschlechterung festzustellen (4-Jährige: 11,19, SD 3,93; 5-Jährige: 13,95, SD 4,02; 6-Jährige: 15,81, SD 3,97). Zur Bestimmung der Reliabilität wurden innere Konsistenz (Cronbachs α=0,77) und Halbierungsreliabilität berechnet (rtt=0,86). Die kriterienbezogene Validität mit dem konstruktnahen Kriterium „Zahlenfolgengedächtnis“ (ZFG) betrug für das Gesamtkollektiv r=0,52 (p<0,0001).
Schlussfolgerung
Die Anforderung, den Mottier-Test erfolgreich zu bearbeiten, scheint in den letzten 25 Jahren schwieriger geworden zu sein.