Erschienen in:
13.12.2019 | Notfallmedizin | Der besondere Fall im Bild
Der „offene Patient“
Clamshell-Thorakotomie bei prähospitaler Traumareanimation
verfasst von:
PD Dr. med. B. Ondruschka, J. Dreßler, S. Gräwert, N. Hammer, B. Hossfeld, M. Bernhard
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Einhergehend mit der Empfehlung zur notärztlichen Anwendung invasiver Maßnahmen beim traumatischen Herz-Kreislauf-Stillstand sollte der Rechtsmediziner im Leichenschaueinsatz Kenntnis über aktuelle Methoden, Techniken und Fertigkeiten der Notärzte haben. Nur so kann deren Vorgehen retrospektiv erkannt und korrekt bewertet werden.
Der vorgestellte Fall einer prähospitalen Clamshell-Thorakotomie nach Auffindung einer leblosen Person im Kontext eines kombinierten Suizidgeschehens soll verdeutlichen, dass ungewöhnliche Rettungsmaßnahmen von Polizeibeamten im Einsatz fehlgedeutet werden können und dies eine qualifizierte, rechtsmedizinische Leichenschau am Einsatzort nach sich zieht.
Auch invasive Reanimationsmaßnahmen müssen während einer forensischen Obduktion auf ihre korrekte Durchführung und in Bezug auf ihre Erfolgsaussichten evaluiert werden. Mit der Verankerung derart invasiver Rettungsstrategien in die Reanimationsleitlinien werden Rechtsmediziner in Zukunft häufiger solche Befundbilder zu bewerten haben.