01.04.2013 | Originalien
Der Video-Kopfimpulstest
Erste klinische Erfahrungen
verfasst von:
Dr. A. Blödow, R. Helbig, N. Wichmann, M. Bloching, L.E. Walther
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Funktion der vestibulären Bogengangsrezeptoren und die Integrität der vestibulookulären Reflexwege lassen sich neuerdings mit dem Video-Kopfimpulstest (vKIT) seitenspezifisch analysieren. Es gibt bisher nur geringe klinische Erfahrungen an einer größeren Patientenzahl.
Material und Methoden
In dieser Studie wurde mithilfe des vKIT der horizontale VOR (hVOR) bei 142 Patienten mit einer akuten oder chronischen Schwindelsymptomatik (68,4% peripher-vestibulärer Schwindel, 7% zentraler Schwindel, 24,6% unklare Ursache) sowie bei Gesunden (n = 20) als Kontrollgruppe untersucht.
Ergebnisse
Bei Gesunden (n = 20) war ein Verstärkungsfaktor (Gain) von 0,97 ± 0,09 normal, als pathologisch wurde ein Gain von < 0,79 ermittelt. Ein regelrechter vKIT fand sich in 47,6%, in 52,4% fand sich ein pathologischer vKIT. Bei einer peripher-vestibulären Schwindelursache traten isolierte Rückstellsakkaden als offene (37%) und als verdeckte Rückstellsakkaden (13,7%) auf, am häufigsten fanden sich kombinierte Rückstellsakkaden (49,3%).
Schlussfolgerung
Mithilfe des vKIT ist es möglich, in kürzester Zeit eine seitenspezifische und quantitative Aussage über den hVOR zu erhalten. Die Methode ist bettseitig durchführbar und prüft den hVOR unter dynamischen bzw. physiologischen Bedingungen.