Erschienen in:
08.11.2017 | Trabekulektomie | Einführung zum Thema
Derzeitige Entwicklungen in der minimalinvasiven Glaukomchirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. C. Erb
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 5/2018
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Auszug
In den letzten 30 Jahren haben sich viele therapeutische Neuerungen entwickelt, die den Umgang mit dem Glaukom stark verändert haben. Durch zahlreiche neue Medikamente hat sich das Spektrum der Therapiemöglichkeiten enorm erweitert, und durch die Entwicklung der unkonservierten Antiglaukomatosa wurde dem Zusammenhang Rechnung getragen, dass sich durch konservierte Augentropfen bei ca. 50 % der behandelten Glaukompatienten über die Jahre ein trockenes Auge entwickelt [
1,
2]. Dies zeigt sich unter der Glaukomtherapie objektiv in einer Meibom-Drüsen-Dysfunktion [
3], einer verminderten Tränenfilmaufreißzeit und in einer Zunahme der Fluoreszein-anfärbbaren kornealen Erosionen [
4]. Die damit verbundenen Probleme für die Betroffenen sind ein 5‑ bis 12-fach häufigeres Auftreten von Fremdkörpergefühl, Brennen, Jucken, konjunktivale Hyperämie und Sehstörungen [
2]. In Studien konnte gezeigt werden, dass bei 62 % aller Glaukompatienten mindestens eine lokale Nebenwirkung auftrat, in 19 % über 4 und mehr Nebenwirkungen [
5]. Wenn man auf eine lokale unkonservierte Therapie umsteigt, reduziert sich zwar das Nebenwirkungsspektrum erheblich [
6,
7], aber einige Beschwerden bleiben bestehen. Dies liegt unter anderem darin, dass die Wirkstoffe selbst zu einem trockenen Auge führen können, wie z. B. β‑Blocker [
8] oder Prostaglandinanaloga. Außerdem ist die Handhabung der Einzeldosisbehältnisse zum Teil recht kompliziert, und gerade ältere Patienten haben damit erhebliche Schwierigkeiten [
9]. Aus diesen Gründen ist es verständlich, dass Glaukompatienten oft mit ihrer medikamentösen Therapie unzufrieden sind [
10] und deren Lebensqualität dadurch erheblich vermindert ist [
11]. …