Intraossäre Kontrastmittelgabe bei Notfall-CT möglich

Die intraossäre Kontrastmittelgabe ist eine Alternative zur intravenösen Applikation in der Notfall-Computertomografie. Das Protokoll muss dazu nicht geändert werden. Bis zu 40% der Versuche, im Rahmen einer Notfall-Computertomografie (CT) einen venösen Zugang für die Kontrastmittelgabe zu leben, verlaufen frustran. In der Versorgung kritisch Kranker und Schwerstverletzter etablierte sich zur Wiederherstellung der Vitalfunktionen zunehmend der intraossäre Zugang. Dies kann auch für Notfall-CT-Untersuchungen eine Alternative sein, erklärte Dr. Philipp Schindler vom Institut für Klinische Radiologie des Universitätsklinikums Münster. Vorteil: Die venösen Marksinusoide kollabieren selbst bei Patienten im Schock nicht. Etabliert sind der proximale Humerus und die proximale Tibia. Vergleich intraossärer und intravenöser Kontrastmittelgabe In einer retrospektiven Analyse haben Schindler und seine Kollegen Scanparameter, Dosiswerte sowie die objektive und subjektive Bildqualität von Nofall-CT bei vier Patienten nach intraossärem sowie bei 20 Patienten mit intravenöser Kontrastmittelgabe miteinander verglichen. Die Patienten hatten im Rahmen eines Schockraummanagements eine natives Schädel-CT, eine CT-Angiographie der Schädel- und Halsgefäße sowie eine CT von Thorax und Abdomen erhalten. Die untersuchten Gruppen stimmten in Alter Herzfrequenz, Scanparametern, Kontrastmittelmenge und Flussrate überein, so dass vergleichbare Dosiswerte erzielt wurden. Weder beim Bildrauschen noch beim Kontrast-Rausch-Verhältnis ergaben sich signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen, berichtete Schindler. Die Bildschärfe fiel nach intraossärer Kontrastmittelgabe stets sehr gut oder gut aus, bei allenfalls leichtem subjektivem Bildrauschen. Nach Angaben des Radiologen könnten etablierte CT-Protokolle mit identischer Kontrastmittelmenge und vergleichbarer Flussrate angewendet werden, dies gelte auch für die CT-Angiographie der Kopf-/Halsregion und der Becken-/Beingefäße. Zur Lagekontrolle der intraössären Nadel empfahl er ein Niedrig-Dosis-CT-Scan. Die Patienten sollten bei dieser Art von Kontrastmittelgabe, wenn nicht schon geschehen, analgosediert sein. basierend auf: 100. Deutscher Röntgenkongress, 29. Mai – 1. Juni 2019 in Leipzig 13.06.2019 | Deutscher Röntgenkongress 2019 | Kongressbericht | Online-Artikel Ganzkörper-MRT: Screening-Werkzeug zur Prävention? 12.06.2019 | Deutscher Röntgenkongress 2019 | Kongressbericht | Online-Artikel Macht Liquid Biopsy die Bildgebung bald überflüssig? 11.06.2019 | Deutscher Röntgenkongress 2019 | Kongressbericht | Online-Artikel Notfall-CT: Heterogene Praxis in Deutschland 11.06.2019 | Deutscher Röntgenkongress 2019 | Kongressbericht | Online-Artikel Intraossäre Kontrastmittelgabe bei Notfall-CT möglich 11.06.2019 | Deutscher Röntgenkongress 2019 | Kongressbericht | Online-Artikel Exotische Befunde in der Bildgebung 11.06.2019 | Deutscher Röntgenkongress 2019 | Kongressbericht | Online-Artikel Künstliche Intelligenz: Revolution oder Konkurrenz für den Radiologen? 07.06.2019 | Deutscher Röntgenkongress 2019 | Kongressbericht | Online-Artikel Warnung: Selbst kleine Pankreaszysten verändern sich – lebenslang Alle Kongressberichte vom Deutschen Röntgenkongress der letzten Jahre finden Sie in unserem Dossier zum Deutschen Röntgenkongress.

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