Die Deutsche Röntgengesellschaft begrüßt vier neue Ehrenmitglieder

Auch beim diesjährigen Röntgenkongress, der zum vorerst letzten Mal in Hamburg tagte, wurden wieder Ehrenmitglieder der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) ernannt. Die Urkunden erhielten die Professoren Okan Akhan, Adrian K. Dixon, Stefan Feuerbach und Wolfhard Semmler aus der Hand von Professor Norbert Horsten, dem vormaligen Präsidenten und jetzigen stellvertretenden Präsidenten der DRG. Ehrenmitglied Professor Okan Akhan aus Ankara sprach im Interview mit der DRG darüber, warum er Radiologe geworden ist. Akhan war bereits in schon früh im Studium der Humanmedizin fasziniert sowohl von den medizinischen Grundlagenwissenschaften als auch von Anatomie und Histologie. Aber auch praktische klinische Medizin war verlockend. So suchte er einen Bereich, der beides verbinden würde - und fand die Radiologie. Seine Entscheidung hat er nie bereut. Schon als Kind wollte Akhan Arzt werden; er hatte viele anerkannte Ärzte in seiner Familie. Als berufliches Vorbild nennt er unter anderen Professor Anders Lunderquist aus Schweden, bei dem er lange gearbeitet hat, und der auch menschlich sein Vorbild ist. Prof. Okan Akhan (li) erhält Urkunde und Büste von W. C. Röntgen von Prof. Norbert Hosten, jetzt stellvertr. Präsident der DRG. DRG × Auf die Frage nach seiner persönlichen Erfolgsformel nennt er "harte Arbeit und nochmals harte Arbeit". Dass er deshalb mitunter nicht genug Zeit für seine Frau und Tochter hatte, ist das einzige, was er bedauert. Die Ehrenmitgliedschaft in der DRG bedeutet ihm viel, denn er fühlt sich Deutschland als Geburtsort von Wilhelm Conrad Röntgen und der Radiologie tief verbunden. Außerdem ist er ein Fan deutscher Musik, Architektur, Wissenschaft, Literatur und Philosophie Prof. Adrian K. Dixon (li) mit Prof. Norbert Hosten. DRG × Ehrenmitglied Professor Adrian K. Dixon aus Cambridge war von Anfang von der detektivischen Arbeit in der diagnostischen Radiologie begeistert. "Radiologie ist die ultimative Detektei", sagte Dixon im Interview mit der DRG. Ihn fasziniert, dass er als Radiologe jeden Tag etwas Neues oder Ungewöhnliches sieht. Ein weiterer Grund, Radiologe zu werden, war sein Wissen, dass er später ertauben würde. Allerdings hatte er seinerzeit nicht vorher gesehen, dass die interventionelle Radiologie so wichtig werden würde, und dabei ist die Kommunikation mit Patienten ja entscheidend. Seine magische Erfolgsformel: Je mehr man übt und arbeitet, desto glücklicher wird man. Dixon fühlt sich sehr geehrt, DRG-Ehrenmitglied geworden zu sein und dankt allen seinen Freunden in Deutschland, die sich für ihn eingesetzt haben. Ehrenmitglied Professor Stefan Feuerbach, bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand 2010 Direktor des Instituts für Röntgendiagnostik der Universitätsklinikums Regensburg, das er mit aufgebaut hat, führte auch der Zufall in die Radiologie. Prof. Stefan Feuerbach (li) mit Prof. Norbert Holsten. DRG × Im Gespräch mit der DRG sagte Feuerbach, dass zu einem erfolgreichen Lebensweg immer ein paar Rückenstärker gehörten: "... das ist meine Familie – und eine Portion Glück. Natürlich muss man sich zu einem gewissen Teil die Voraussetzungen selber schaffen, das macht dann aber nur etwa 20 Prozent aus. Die restlichen 80 Prozent sind reines Glück.“ Wichtig und bereichernd ist für ihn die interdisziplinäre Zusammenarbeit, für die er sich immer wieder stark gemacht hat. „Nur zusammen, im Team ist man stark!“ Welche Tipps gibt er dem Nachwuchs? „Die Patienten im Blick behalten, das war mir zumindest immer sehr wichtig. Ich wollte niemals nur MR- und CT-Aufnahmen machen, sondern nah am Menschen sein.“ Und Feuerbach verehrt das Fundament der Radiologie: „Die konventionelle Röntgendiagnostik hat mich immer fasziniert, und ich halte heute noch Vorträge darüber, denn ohne das Röntgen – wo wären wir?“ Prof. Wolfhard Semmler (li) mit Prof. Norbert Hosten. DRG × Ehrenmitglied Professor Wolfhard Semmler, zuletzt an der Universität Heidelberg, wo er 1998 dem Ruf auf die C4-Professur gefolgt ist und die Leitung der Abteilung „Medizinische Physik und Biophysik“ im DKFZ übernahm, ist ein Verfechter der engen Zusammenarbeit zwischen Medizin und Physik, denn nur im Team könne man Großes schaffen. Im Gespräch mit der DRG sagte Semmler zur Verbindung von Physik und Medizin: „Das eine kann nicht ohne das andere.“ Und immer wieder habe er in seiner Laufbahn betont, dass beide Disziplinen einander die Luft zum Atmen lassen müssen, damit durch Kreativität Ideen entstehen können. Multitasking ist für Semmler offenbar keine Schwierigkeit: Er hat in kürzester Zeit zwei Studiengänge absolviert und zusätzlich beim Medizinstudium zwei Semester eingespart. Und und nebenher in Vollzeit am Hahn-Meitner-Institut gearbeitet. Seine Erfolgsformel, die er besonders an Doktoranden und Studierende ans Herz legt: „Man muss mit Volldampf und Herzblut an die Aufgaben herangehen. Begeistert euch, so wie ich begeistert war von unserem ersten 7-Tesla-Gerät, womit ich arbeiten durfte, oder vom allerersten Kontrastmittelbild, das ich gemeinsam mit meinen Kollegen machen durfte, denn gerade in der Welt der Medizin und Physik gibt es doch so viele Faszinationen.“ (gwa) Zahlen vom 96. Deutschen Röntgenkongress Teilnehmer 5417 Aussteller 1570 MTRA-Schüler 380 Presse 56 Gäste 40 gesamt 7463 Quelle: DRG

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