Erschienen in:
11.12.2015 | Die Verbände informieren_Gesundheitspolitische Nachrichten
NEUE OECD-STUDIE
Deutsches Gesundheitswesen gut aber teuer
verfasst von:
gc
Erschienen in:
NeuroTransmitter
|
Ausgabe 12/2015
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Auszug
Anfang November 2015 veröffentlichte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) den neuesten Vergleichsbericht über Gesundheitssysteme in verschiedenen Ländern 2013. Dabei schlägt sich das deutsche Gesundheitswesen im Ländervergleich gut, die Kosten seien aber hoch. Im Durchschnitt wurden in den betrachteten Ländern 8,9 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Gesundheitsversorgung ausgegeben. In Deutschland lag dieser Wert bei 11 %, der nur noch von Schweden, den Niederlanden, Norwegen, der Schweiz und den USA übertroffen wurde. Pro Kopf der Bevölkerung wurden 2013 in Deutschland 678 $ ausgegeben, im OECD-Durchschnitt waren es 515 $ pro Einwohner. Dabei korrelierten laut OECD die Kosten nicht immer mit der Qualität. In Deutschland gut bewertet sind die Wartezeiten, geringe finanzielle Eigenleistungen der Patienten, Wahlmöglichkeiten, die Anzahl von Beschäftigten im Gesundheitswesen und die Zahl von Krankenhausbetten. Außerdem überleben in Deutschland beispielsweise Menschen häufig einen Schlaganfall. Dies spricht für eine überdurchschnittlich hohe Qualität bei Akutbehandlungen im Krankenhaus. Andererseits seien hierzulande viele Krankenhausaufenthalte vermeidbar. Beispielsweise liegen die Einweisungsraten für die chronischen Krankheiten Herzinsuffizienz und Diabetes mellitus weit über dem Durchschnitt. Außerdem sei die Zahl vermeidbarer Fälle bei COPD, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen recht hoch. …