Erschienen in:
07.04.2022 | Palliativmedizin und Supportivtherapie
Deutschsprachige Instrumente zur Bedarfserhebung bei Angehörigen
Eine narrative Übersicht über verfügbare Selbsteinschätzungsinstrumente zur Erfassung verschiedener Aspekte möglicher Angehörigenbedarfe
verfasst von:
Nikolas Oubaid, Anneke Ullrich, Lisa Schwenzitzki, Julia Berendt, Maria Heckel, Leopold Hentschel, Beate Hornemann, Elisabeth Jentschke, Berenike Pauli, Steffen T. Simon, Stephanie Stiel, Birgitt van Oorschot, Prof. Dr. Karin Oechsle
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Leitlinien fordern eine regelhafte Bedarfserhebung nicht nur bei Patient:innen mit einer nicht heilbaren onkologischen Erkrankung, sondern auch bei deren Angehörigen.
Ziel der Arbeit
Identifikation, Bewertung und Kurzbeschreibung von im Versorgungsalltag einsetzbaren deutschsprachigen und validierten Selbsteinschätzungsinstrumenten zur Bedarfserhebung bei Angehörigen.
Material und Methoden
Die narrative Übersichtsarbeit basiert auf einer syntaxbasierten, systematischen Literaturrecherche in PubMed (11/2021).
Ergebnisse
Die Literaturrecherche ergab 525 Fachartikel, die sich mit Instrumenten für Angehörige beschäftigen. In einem mehrstufigen, kriteriengebundenen Prozess wurden schließlich 12 Selbsteinschätzungsinstrumente identifiziert. Diese erfassen (in Teilen) die Bedarfe von Angehörigen im Hinblick auf die Gesamtbelastung, psychosoziale Belastung und psychopathologische Symptome, Lebensqualität und Unterstützungsbedürfnisse. Sie sind in deutscher Sprache verfügbar, validiert, praktikabel in der alltäglichen Anwendung sowie leicht zugänglich. Die Instrumente werden – zuzüglich ihrer Kurzversionen – mit relevanten Informationen zu Validierung und Einsatz, Zielparametern, Autorenverweisen, Verfügbarkeit sowie Skalen- und Auswertungsinformationen übersichtlich vor- und dargestellt.
Diskussion
Die Übersicht kann für praktisch Tätige eine hilfreiche Grundlage zur Umsetzung einer leitliniengerechten, regelhaften Bedarfserhebung bei Angehörigen darstellen und die Bereitstellung konkreter Unterstützungsangebote fördern. Die jeweiligen Instrumente decken jedoch nur einzelne Aspekte möglicher Bedarfe von Angehörigen ab, und es bleibt zu klären, wie die 12 Instrumente für die Routineanwendung zusammengeführt oder eine Auswahl getroffen werden kann.