Erschienen in:
01.12.2010 | Leitthema
DGUV-Begutachtungsempfehlung Silikose
Bochumer Empfehlung
verfasst von:
Dr. W. Raab
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 4/2010
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Zusammenfassung
Die Staublungenerkrankung bzw. Silikose stellt eine klassische Berufskrankheit (BK) dar. Diese schon im Altertum bekannte, wohl älteste Gewerbekrankheit wird seit 1929 auch in der deutschen Berufskrankheitenverordnung (BKV) geführt. Seit über 10 Jahren nahmen die Hinweise zu, dass die seit den 1970er Jahren der Einschätzung der Entschädigungspflicht dienende Moerser Konvention nicht mehr der medizinisch-wissenschaftlichen Datenlage entspricht, weswegen von der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) eine S2-Leitlinie zur Einschätzung der BK Silikose erarbeitet wurde, aus welcher klar hervorgeht, dass die Moerser Konvention wissenschaftlich nicht begründet ist. Auf der Grundlage dieser primär die medizinisch-wissenschaftlichen Grundlagen von Diagnostik und Begutachtung behandelnden Leitlinie wurde von der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) eine Empfehlung erarbeitet, die sich an den praktischen Belangen der Begutachtung der BK Nr. 4101, wie Kausalitätsgrundsätzen, der Interaktion der Exposition gegenüber silikogenen Stäuben mit inhalativem Zigarettenrauchen, der funktionellen Einschätzung, der Feststellung der Minderung der Erwerbsfähigkeit usw., orientiert.