Auch im hohen Alter spricht nichts gegen eine Koloskopie und weder CED noch Zöliakie sind ein Grund auf Kinder zu verzichten – das waren zwei Themen beim diesjährigen Viszeralmedizin-Kongress. Ebenfalls berichtet wurde über eine Anti-IL23-Therapie bei Colitis ulcerosa und neue Methoden in der Therapie von Analfisteln bei Morbus Crohn. Wir waren vor Ort, unsere Berichterstattung finden Sie in unserem Kongressdossier.
Das kolorektale Karzinom ist die häufigste maligne Erkrankung der Verdauungsorgane. Die Inzidenz dieser Erkrankung steigt mit zunehmendem Lebensalter an. Immer wieder wird deshalb diskutiert, die Screening-Maßnahmen auch bei alten Menschen fortzuführen.
Bei einer Magenausgangsstenose wird die Anastomosierung von Magen und Dünndarm notwendig. Eine entsprechende Operation geht aber mit einer hohe Morbidität und Komplikationsrate einher und ist für Patientinnen und Patienten in der Palliativsituation oft nicht geeignet.
Ob chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) oder Zöliakie – viele betroffene Frauen haben Bedenken, schwanger zu werden und verzichten auf ein Kind. Eine adäquate Therapie in der Schwangerschaft vorausgesetzt, ist das aber unnötig.
In den Studien LUCENT-1 und -2 führte Mirikizumab gegenüber Placebo zu mehr und länger anhaltenden klinischen Remissionen bei moderater oder schwerer Colitis ulcerosa nach Versagen vorangegangener Therapien. Schon früh ist für die Betroffenen ein Vorteil spürbar.
Für die Therapie von Analfisteln bei Morbus Crohn gibt es neue Methoden: allogene mesenchymale Stammzellen als Alternative zu expandierten Stammzellen aus Fettgewebe oder die bioaktive Matrix.
Bei viralen Infektionen wird ein verstärkter Tryptophanabbau beobachtet. In Studien sind niedrige Tryptophanwerte mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf von COVID-19 und Veränderungen im Darmmikrobiom assoziiert. Daraus ergibt sich ein interessanter therapeutischer Ansatz.
15 Monaten nach ihrem Beginn ist die weltweite Affenpocken-Epidemie durch Distanzmaßnahmen, Impfung und Therapie abgeflaut. Ausbrüche wird es aber weiter geben. Deshalb ist die Kenntnis der Erkrankung und ihrer Therapie weiter wichtig.
12.–17. September 2022 | Hamburg
Kann operiert werden oder ist ein endoskopischer Eingriff die schonendere Wahl? Wie gelingt ein sicherer Umgang mit Antibiotika? Wie sollte man über Tabuthemen wie Pruritus ani informieren? Das waren wichtige Diskussionen beim Viszeralmedizin-Kongress 2022. Doch auch die Umwelt spielte ein Rolle: Wie lässt sich der ökologische Fußabdruck der Endoskopie verbessern, ohne das Infektionsrisiko zu erhöhen?
13.–18. September 2021 | Leipzig
Leberadenome sind häufig Zufallsbefunde der Sonographie – doch wie geht es damit weiter? Mitunter besteht ein erhöhtes Malignitätsrisiko, weshalb ein genaues Abklären erforderlich ist. Ein weiteres Thema beim Viszeralmedizin-Kongress 2021 war das Perforationsrisiko im unteren Gastrointestinaltrakt. Nur etwa die Hälfte der iatrogenen Läsionen werden während des Eingriffs erkannt. Und: Über ein häufiges Problem bei CED wird meist gar nicht gesprochen. Diese und andere Berichte lesen Sie im Kongressdossier.
Im Kongressdossier werden Sie unter anderen zu diesen Themen fündig: Wann sollte bei einer Clostridien-Infektion operiert werden? Diagnostiziert künstliche Intelligenz besser als der Arzt? Warum ist bei dementen Patienten weniger oft mehr? Wir waren für Sie vor Ort und geben Ihnen die Antworten.