Zusammenfassung
Auf einen Blick
Trend Die Arzneitherapie des Diabetes mellitus hat in den letzten zehn Jahren weiter zugenommen. Insulinverordnungen stagnierten lange Zeit. Sie sind seit drei Jahren rückläufig, da bei kontinuierlichem Rückgang der Humaninsuline jetzt auch Insulinanaloga weniger verordnet wurden. Die Metforminverordnungen stagnierten seit 2012, sind aber in den letzten vier Jahren wieder angestiegen. Die Sulfonylharnstoffverordnungen haben sich seit 2012 etwa halbiert. Die Verordnungen der DPP-4-Hemmer sind 2021 in etwa gleich geblieben. Glinide sind nur noch mit einer Substanz vertreten. SGLT-2-Inhibitoren und GLP-1-Agonisten werden in der aktuellen Nationalen Versorglungsleitlinie aufgrund der Ergebnisse kardiovaskulärer Endpunktstudien für Typ-2-Diabetespatienten mit kardiovaskulären Risiken empfohlen, bei Patienten mit manifesten kardiovaskulären Erkrankungen sogar (in Kombination mit Metformin) als Erstlinientherapie. Zum Einsatz von SLGT2-Inhibitoren bei Herzinsuffizienz mit und ohne Diabetes wird auf Kap. 6,7 und 34 verwiesen. Die Studiendaten haben vermutlich dazu beigetragen, dass sowohl SGLT-2-Inhibitoren als auch GLP-1-Agonisten 2021 jeweils erneut um 30 % mehr verordnet wurden.
Kosten Die Antidiabetika stehen mit 3,05 Mrd € (+9,2 %) wie im Vorjahr auf Rang 4 der umsatzstärksten Arzneimittelgruppen. Erneut haben die oralen Antidiabetika einen deutlich höheren Kostenanteil als die Insulinpräparate. Dies liegt eindeutig an den teuren Präparaten der neueren Wirkstoffgruppen der SGLT2-Inhibitoren und der GLP-1-Agonisten.