Erschienen in:
08.07.2021 | Kontrazeption | Leitthema
Hormonelle Kontrazeption bei Diabetes mellitus, Lipidstoffwechselstörungen und Lebererkrankungen
verfasst von:
PD Dr. Sabine Segerer
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 10/2021
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Zusammenfassung
Hormonelle Kontrazeptiva beeinflussen den Kohlenhydrat- und den Lipidstoffwechsel, aber auch weitere Syntheseleistungen der Leber. Bei gesunden Frauen haben diese Effekte kaum klinische Relevanz. Im Falle bereits präexistenter Erkrankungen sollte dies jedoch berücksichtigt werden, die hormonelle Kontrazeption sollte entsprechend angepasst werden. Im Beitrag wird die aktuelle Literatur zum Einsatz hormoneller Kontrazeptiva bei Diabetes mellitus, Lipiderkrankungen und einzelnen Lebererkrankungen zusammengefasst. Bei Frauen mit Diabetes ist der Einsatz einer hormonellen Kontrazeption bei fehlenden Gefäßschäden möglich. Sind zusätzlich kardiovaskuläre Risikofaktoren bekannt oder besteht die Erkrankung bereits länger als 20 Jahre, sollte der Einsatz kombinierter hormoneller Kontrazeptiva jedoch nicht erfolgen. Auch bei Dyslipidämien sollte der Einsatz sorgfältig geprüft werden, da auch sie häufig mit weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren assoziiert sind. Bei akuten Hepatitiden, einer dekompensierten Leberzirrhose oder auch angeborenen Defekten der exkretorischen Leberfunktion (z. B. Dubin-Johnson‑, Rotor-Syndrom) ist der Einsatz kombinierter hormoneller Kontrazeptiva kontraindiziert.