Skip to main content
Erschienen in: Der Diabetologe 4/2014

01.06.2014 | Diabetesschulung | Leitthema

Ambulante Schulung bei Typ-2-Diabetes

Ergebnisse der multizentrischen Versorgungsstudie „PRIMASCOPE“

verfasst von: N. Bergis-Jurgan, D. Ehrmann, T. Haak, B. Kulzer, N. Hermanns

Erschienen in: Die Diabetologie | Ausgabe 4/2014

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Fragestellung

Die Schulung von Menschen mit Typ-2-Diabetes wird in den Leitlinien als ein unverzichtbarer Bestandteil der Therapie bezeichnet. Zahlreiche Studien und Metaanalysen belegen die Effektivität von Schulungen. Allerdings stehen kaum Informationen zur derzeitigen Schulungssituation in Deutschland zur Verfügung.

Ziel der Arbeit

Mit der aktuellen Versorgungsstudie „PRIMASCOPE“ wurden erstmals Daten zu dieser Thematik erhoben. Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse zur Typ-2-Diabetes-Schulung berichtet.

Material und Methoden

Diabetologische Schwerpunktpraxen (DSP) in ganz Deutschland wurden mithilfe eines Fragebogens zu relevanten Aspekten der Schulung wie z. B. Schulungsfrequenz, Zielen der Schulung, Bekanntheit, Anwendung und Beurteilung von Schulungsprogrammen befragt. Insgesamt konnten die Daten von 818 DSP ausgewertet werden.

Ergebnisse

Fast jeder 3. Patient mit Typ-2-Diabetes wurde bislang noch nicht geschult; bei etwa 20 % der Patienten liegt die letzte Schulung schon mehr als 10 Jahre zurück. Im Schnitt werden in einer DSP jährlich etwa 25 Gruppenschulungen für Menschen mit Typ-2-Diabetes in einer durchschnittlichen Gruppengröße von etwa 7 Teilnehmern (6,8 ± 3,5) durchgeführt. Der größte Teil der Typ-2-Diabetes-Patienten (91,4 %) wird in einer Gruppe geschult, wobei 47,3 % eine Einzelberatung erhalten. Psychosoziale Ziele und Schulungsinhalte werden von den DSP als mindestens genauso wichtig eingeschätzt wie eher medizinische Themen. Die ZI-Programme sind in den DSP am bekanntesten und werden aktuell noch immer am häufigsten eingesetzt. Gleichzeitig bewerten die DSP die Qualität dieser Programme am schlechtesten. Die Schulungsprogramme MEDIAS ICT, MEDIAS BASIS und HyPOS werden von den DSP hinsichtlich der Qualität am besten beurteilt.

Diskussion

Die Ergebnisse von PRIMASCOPE zeigen erstmals Daten zu der Schulungsrealität auf der Ebene 2 (DSP) in Deutschland. Bezüglich der Schulungsfrequenz können in der Praxis die Empfehlungen der Leitlinien noch nicht erfüllt werden; hinsichtlich der Schulungsziele und -inhalte besteht gute Übereinstimmung.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Holt RI, Nicolucci A, Kovacs Burns K et al (2013) Diabetes Attitudes, Wishes and Needs second study (DAWN2): cross-national comparisons on barriers and resources for optimal care–healthcare professional perspective. Diabet Med 30:789–798PubMedCrossRef Holt RI, Nicolucci A, Kovacs Burns K et al (2013) Diabetes Attitudes, Wishes and Needs second study (DAWN2): cross-national comparisons on barriers and resources for optimal care–healthcare professional perspective. Diabet Med 30:789–798PubMedCrossRef
2.
Zurück zum Zitat Rathmann W, Tamayo T (2014) Epidemiologie des Diabetes in Deutschland. In: diabetesde (Hrsg) Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2014. Kirchheim, Mainz, S 8–16 Rathmann W, Tamayo T (2014) Epidemiologie des Diabetes in Deutschland. In: diabetesde (Hrsg) Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2014. Kirchheim, Mainz, S 8–16
3.
Zurück zum Zitat Kulzer B, Albus C, Herpertz S et al (2013) Evidenzbasierte Diabetes-Leitlinie DDG. Psychosoziales und Diabetes mellitus (Teil 1) Kulzer B, Albus C, Herpertz S et al (2013) Evidenzbasierte Diabetes-Leitlinie DDG. Psychosoziales und Diabetes mellitus (Teil 1)
4.
Zurück zum Zitat Anderson RJ, Freedland KE, Clouse RE, Lustman PJ (2001) The prevalence of comorbid depression in adults with diabetes: a meta-analysis. Diabetes Care 24:1069–1078PubMedCrossRef Anderson RJ, Freedland KE, Clouse RE, Lustman PJ (2001) The prevalence of comorbid depression in adults with diabetes: a meta-analysis. Diabetes Care 24:1069–1078PubMedCrossRef
5.
Zurück zum Zitat Goldney RD, Phillips PJ, Fisher LJ, Wilson DH (2004) Diabetes, depression, and quality of life: a population study. Diabetes Care 27:1066–1070PubMedCrossRef Goldney RD, Phillips PJ, Fisher LJ, Wilson DH (2004) Diabetes, depression, and quality of life: a population study. Diabetes Care 27:1066–1070PubMedCrossRef
6.
Zurück zum Zitat O’Connor PJ, Crain AL, Rush WA et al (2009) Does diabetes double the risk of depression? Ann Fam Med 7:328–335CrossRef O’Connor PJ, Crain AL, Rush WA et al (2009) Does diabetes double the risk of depression? Ann Fam Med 7:328–335CrossRef
7.
Zurück zum Zitat Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) (2013) Nationale VersorgungsLeitlinie Diabetes. Strukturierte Schulungsprogramme – Langfassung. http://www.versorgungsleitlinien.de/themen/diabetes2/dm2_schulung/pdf/nvl-t2d-schulung-lang-3.pdf. Zugegriffen: 12. Sept 2013 Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) (2013) Nationale VersorgungsLeitlinie Diabetes. Strukturierte Schulungsprogramme – Langfassung. http://​www.​versorgungsleitl​inien.​de/​themen/​diabetes2/​dm2_​schulung/​pdf/​nvl-t2d-schulung-lang-3.​pdf.​ Zugegriffen: 12. Sept 2013
8.
Zurück zum Zitat IDF Clinical Guidelines Task Force (2012) Global Guideline for Type 2 Diabetes. http://www.idf.org/sites/default/files/IDF-Guideline-for-Type-2-Diabetes.pdf IDF Clinical Guidelines Task Force (2012) Global Guideline for Type 2 Diabetes. http://​www.​idf.​org/​sites/​default/​files/​IDF-Guideline-for-Type-2-Diabetes.​pdf
9.
Zurück zum Zitat o A (2012) Nordrheinische Gemeinsame Einrichtung Disease Management Programme GbR. DMP Diabetes mellitus Typ 2. Qualitätssicherungsbericht 2012: Disease-Management-Programme in Nordrhein. S 37–75 o A (2012) Nordrheinische Gemeinsame Einrichtung Disease Management Programme GbR. DMP Diabetes mellitus Typ 2. Qualitätssicherungsbericht 2012: Disease-Management-Programme in Nordrhein. S 37–75
Metadaten
Titel
Ambulante Schulung bei Typ-2-Diabetes
Ergebnisse der multizentrischen Versorgungsstudie „PRIMASCOPE“
verfasst von
N. Bergis-Jurgan
D. Ehrmann
T. Haak
B. Kulzer
N. Hermanns
Publikationsdatum
01.06.2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Die Diabetologie / Ausgabe 4/2014
Print ISSN: 2731-7447
Elektronische ISSN: 2731-7455
DOI
https://doi.org/10.1007/s11428-013-1185-1

Weitere Artikel der Ausgabe 4/2014

Der Diabetologe 4/2014 Zur Ausgabe

Mitteilungen des BDE

Mitteilungen BDE

Mitteilungen der DDS

Mitteilungen DDS

Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft

Kurz, prägnant und aktuell: Die Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft.