Erschienen in:
08.09.2020 | Diabetische Nephropathie | Medizin aktuell
Früherkennung mittels Urinproteomanalyse
Ein neues Konzept im Patientenmanagement der diabetischen Nephropathie
verfasst von:
Prof. Dr. J. Beige, J. Drube, H. von der Leyen, L. Pape, H. Rupprecht
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 10/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Früherkennung und Therapie der diabetischen Nephropathie (DN) ist von essenzieller Bedeutung, da Patienten mit Diabetes mellitus den größten Teil der dialysepflichtigen Patienten darstellen, mit höchster Morbidität und Mortalität. Gegenwärtig gilt als erstes klinisches Zeichen einer sich entwickelnden DN die Mikroalbuminurie, deren Präzision jedoch nicht optimal ist. Viele Studien berichten nun von Proteinen und Peptiden als neue Biomarker im Urin, die vor allem die Pathophysiologie der DN abbilden und somit eine verbesserte Diagnose von DN ermöglichen.
Ziel der Arbeit
Vorstellung neuer Konzepte zur Früherkennung und Therapie der DN zum besseren Patientenmanagement.
Material und Methoden
Es wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt.
Ergebnisse
Bei der Suche nach neuen Biomarkern zur Diagnose der DN mittels Urinproteomanalyse sind viele potenzielle Marker beschrieben worden. Viele Studien waren jedoch wegen der geringen Probenanzahl nicht aussagekräftig. Diese Limitation führte zu unzureichenden Validierungen von Proteinen, die als Marker nicht bestätigt werden konnten. Es konnte aber der diagnostische Nutzen von CKD273, einem Multimarker aus 273 Proteinfragmenten, zur frühen Diagnose der DN nachhaltig demonstriert werden. Dieser Multimarker zeigt signifikante Vorteile in der Präzision der Diagnose und Prognose im Vergleich zur Albuminurie. Viele seiner Peptidmarker bilden dabei die molekulare Pathophysiologie der DN ab.
Schlussfolgerungen
Die klinische Urinproteomanalyse zeigt einen großen Nutzen und stellt bereits heute ein probates Mittel zur frühen Erkennung einer beginnenden DN dar.