01.12.2006 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Diagnose akuter Transfusionsreaktionen
verfasst von:
Prof. Dr. I. Pedal, A. Leo
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 6/2006
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Zusammenfassung
Die versehentliche Transfusion AB0-inkompatibler Erythrozyten kann zur Hämolyse und zu einem komplementvermittelten Schockgeschehen führen, das in weniger als 10% der Fälle tödlich endet (akute hämolytische Transfusionsreaktion, AHTR). Die Aufklärung gelingt in der Regel durch Überprüfung der Konserven- und der Patientenidentität. Beweisbar ist die Fehltransfusion durch serologische und – bei tödlichem Ausgang – immunhistochemische Untersuchungen. Differenzialdiagnostisch sind neben der transfusionsassoziierten akuten Lungeninsuffizienz (TRALI) andere immunologisch vermittelte Ereignisse wie die febrile nichthämolytische Transfusionsreaktion (FNHTR) und allergische Transfusionsreaktionen abzugrenzen, aber auch nicht immunologisch vermittelte Zwischenfälle wie transfusionsbedingte bakterielle Infektionen, Hypervolämie und andere seltene Ereignisse wie Zitratreaktion, Luft- und Fremdkörperembolie. Nach einem tödlichen Verlauf muss durch Auswertung der Krankenunterlagen, serologische und mikrobiologische Untersuchungen, Autopsie und Histologie die Frage der Kausalität geklärt werden.