Erschienen in:
16.04.2021 | Osteoporose | Schwerpunkt: Osteologie
Osteosarkopenie
verfasst von:
Prof. Dr. med. M. Drey, M.Sc., R. Schmidmaier
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 5/2021
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Zusammenfassung
Die Osteoporose wird heute als erhöhtes Frakturrisiko verstanden, wobei die Knochendichtemessung mit Dualröntgenabsorptiometrie (DXA) ein nützliches Diagnosekriterium und einen potenten Frakturprädiktor darstellt. Gerade bei geriatrischen Patienten ist das Ergebnis jedoch häufig falsch-negativ, sodass Diagnose, Therapieindikation und Therapieauswahl auf einer klinischen Gesamtevaluation der individuellen Situation beruhen sollten. Die Sarkopenie ist ein geriatrisches Syndrom, das durch einen generalisierten Verlust von Muskelmasse und Muskelfunktion gekennzeichnet ist. Damit verbunden ist eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Stürzen, Frakturen, Behinderung und Mortalität. Seit 2018 kann in Deutschland die Sarkopenie in der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification (ICD-10-GM: M62.50) codiert werden. Bei entsprechendem Frakturrisiko und Hinweisen auf das Vorliegen einer Sarkopenie sollte im Rahmen der Knochendichtemessung die Gesamtkörperzusammensetzung mittels DXA bestimmt werden. Bei der Behandlung einer Osteosarkopenie müssen neben den pharmakologischen auch nichtpharmakologische Maßnahmen eingesetzt werden. Wichtig ist vor allem, die Ursachen frakturbedingender Stürze zu klären und gegebenenfalls zu beheben sowie regelmäßig die Therapieziele zu überprüfen.