Erschienen in:
12.08.2021 | Enzephalopathie | Übersichten
Fallstricke in der Diagnostik des Delirs
verfasst von:
Dr. rer. hum. biol. Peter Nydahl, GKP BScN MScN, PD Dr. med. Ulf Günther, EDIC, DESA, MHBA, Prof. Dr. med. Hans-Christian Hansen, Dr. med. Johannes Meyne, Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink, PD Dr. med. Dipl.-Psych. Nils G. Margraf
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 8/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Diagnostik eines Delirs ist anspruchsvoll und bedarf in der klinischen Routine wie in Studien genauer Definitionen.
Ziel
Es wird auf verschiedene Fallstricke in der klinischen Diagnostik des Delirs hingewiesen und Lösungen werden diskutiert.
Methodik
Übersichtsarbeit
Ergebnisse
Häufige Problemstellungen sind a) die klinische Einschätzung von Mitarbeitern vs. der Einsatz valider Assessmentinstrumente; b) verschiedene Kriterienkataloge für ein Delir, die die Symptome eines Delirs abweichend berücksichtigen und damit zum Ein- oder Ausschluss von Patienten führen können; c) verschiedene Assessmentinstrumente, die die Symptome eines Delirs in unterschiedlichem Umfang testen und somit eine abweichende Genauigkeit aufweisen; d) kommunikationseingeschränkte Patienten wie z. B. mit Aphasie, bei denen übliche Tests oftmals versagen und alternative Verfahren hier eher zielführend sein können; e) die Entscheidung, ob ein Delir ein-, 2‑, 3‑mal oder häufiger in 24 h untersucht wird, hat Konsequenzen über die Inzidenz und Dauer eines Delirs; f) das Ende eines Delirs, das oft retrospektiv als delirfreies Intervall oder prospektiv als Zeitpunkt der Verlegung oder Auftreten eines Ausschlusskriteriums definiert wird, kann zu erheblichen Messungenauigkeiten führen.
Schlussfolgerungen
Obwohl nicht alle Problemstellungen endgültig beantwortet werden können, werden eine transparente Definition, Durchführung und Dokumentation der diagnostischen Prozeduren empfohlen.