Erschienen in:
15.06.2016 | Computertomografie | Schwerpunkt: Metabolische Knochen- und Gelenkerkrankungen
Diagnostik in der Osteologie
verfasst von:
Prof. Dr. F. Jakob, F. Genest, L. Seefried, E. Tsourdi, C. Lapa, L. C. Hofbauer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Die osteologische Diagnostik beinhaltet ein breites Spektrum an komplementären Verfahren von der Anamnese und körperlichen Untersuchung bis hin zur molekularen Bildgebung. Entsprechend den vielfältigen Wechselwirkungen des Knochens mit anderen Organsystemen ist die Versorgung der Patienten interdisziplinär. Die Diagnostik der Osteoporose wird unterstützt durch hochwertige Leitlinien. Die Knochendichte hat sich in ihrer Wertigkeit vom bestimmenden Diagnosekriterium zum Risikofaktor gewandelt. Das stellt einen wichtigen Paradigmenwechsel dar und stärkt die klinischen Risikofaktoren im Rahmen des Risikoassessments. Parameter der Muskelmasse, -struktur und -funktion gehen in allen Altersgruppen zunehmend in die Diagnostik ein. Die allgemeine Labordiagnostik dient der Erkennung von Organerkrankungen, die den Knochenstoffwechsel beeinträchtigen. Spezielle Laborparameter sind die Marker für den Knochenanbau und -abbau sowie den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel. Die Präanalytik und Interpretation dieser Parameter erfordern Erfahrung und gehören in die Hand des Spezialisten. Die humangenetische Diagnostik ist in der Diagnostik seltener Knochenerkrankungen mittlerweile gut etabliert, jedoch noch nicht in der Routinediagnostik polygenetischer Krankheiten wie der Osteoporose. Konventionelle radiologische Verfahren haben in der osteologischen Diagnostik einen hohen Stellenwert; sie dienen der Identifizierung von Frakturen, osteolytischen und osteoblastischen Läsionen sowie extraossären Verkalkungen. Zunehmende Bedeutung erlangt die Kombination der Szintigraphie (Einzelphotonenemissionscomputertomographie [SPECT]) und der Positronenemissionstomographie (PET) mit der anatomischen Bildgebung (Computertomographie). Die osteologische Diagnostik verlangt ein breites Wissen und unterliegt einer dynamischen Weiterentwicklung.