Erschienen in:
09.10.2019 | Störungen des Säure-Basen-Haushalts | Leitthema
Schwere Azidose
Differenzialdiagnostik und Therapie
verfasst von:
Dr. Dr. L. J. Lehner, M. Oppert, R. Kettritz
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Im menschlichen Körper wird die H+-Ionen-Konzentration mit 40 ± 0,3 nmol/l im Blut zur Erhaltung der zellulären und extrazellulären Homöostase in engen Grenzen eingestellt. Hierfür ist das Kohlensäure-Bikarbonat-Puffer-System einer der wichtigsten Regulatoren und durch die Bestimmung von pH, Partialdruck von Kohlendioxid (pCO2) und Bikarbonat (HCO3–) im Blut dem Kliniker leicht zugänglich. Azidosen sind primäre respiratorische oder metabolische Störungen, die eine Azidämie (H+-Konzentration >43 nmol/l oder pH <7,37) auslösen. Schwere Azidosen (H+-Konzentration >60 nmol/l oder pH <7,2) müssen rasch diagnostiziert und behandelt werden. Ein systematisches Vorgehen mit einfachen bettseitig einsetzbaren Diagnosehilfen hilft, die zugrunde liegenden Störungen zu identifizieren und eine zielgerichtete, möglichst kausale Therapie einzuleiten.