26.11.2021 | Diagnostik in der Rheumatologie | Kasuistiken
Zwei schwere Fälle von disseminiert-kutanen, nichttuberkulösen Mykobakteriosen durch Mycobacterium haemophilum
verfasst von:
Dr. med. Martin Nielsen, Carolin Kreiter, Silke Polsfuß, Andreas Krause
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Mycobacterium (M.) haemophilum ist ein seltener Erreger aus der Gruppe der langsam wachsenden nichttuberkulösen Mykobakterien (NTM), der v. a. bei immunkompromittierten Patienten Krankheiten verursachen kann. Der kulturelle Nachweis ist erschwert, da M. haemophilum nur unter speziellen Anzuchtbedingungen wächst. Es wird daher angenommen, dass der Erreger als Krankheitsursache insgesamt zu selten identifiziert wird. Neben Patienten mit schweren Immundefekten z. B. durch Aids, Chemotherapien oder Immunsuppression nach Transplantationen werden in der Literatur auch zunehmend Patienten mit rheumatischen Grunderkrankungen beschrieben, welche durch die eingesetzten Immunsuppressiva gefährdet sind. Klinisch stehen ulzerierende Hautveränderungen, Lymphadenopathien und Arthropathien im Vordergrund. Bei immunsupprimierten Patienten mit unklaren Hautveränderungen, sollte eine M.-haemophilum-Infektion in Erwägung gezogen und eine spezifische mikrobiologische Diagnostik veranlasst werden.