Erschienen in:
01.03.2015 | Leitthema
Diagnostik und Therapie der choroidalen Lymphome
verfasst von:
PD Dr. D. Doycheva, M. Zierhut, D. Süsskind, K.U. Bartz-Schmidt, C. Deuter
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 3/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Das choroidale Lymphom ist eine seltene Erkrankung und wird in ein primäres und ein sekundäres choroidales Lymphom eingeteilt. Das primäre choroidale Lymphom gehört zur Gruppe der niedrigmalignen extranodalen Marginalzonen-B-Zell-Lymphome. Die sekundären choroidalen Lymphome stellen okuläre Manifestationen disseminierter systemischer Lymphome dar. Typische klinische Zeichen eines Aderhautlymphoms sind multifokale, gelb-weißliche choroidale Infiltrate. Der Glaskörper ist meistens zellfrei. Das choroidale Lymphom hat eine Tendenz zu transskleralem Wachstum. Im Gegensatz zum primären choroidalen Lymphom, das häufig einseitig auftritt, ohne Beteiligung der vorderen Augenabschnitte verläuft und eine langsame Progression aufweist, ist das sekundäre choroidale Lymphom häufig beidseitig, zeigt eine schnelle Progression mit Beteiligung der vorderen Augenabschnitte sowie mit Glaskörperinfiltration und zählt zu den hochmalignen Lymphomen. Die endgültige Diagnose eines choroidalen Lymphoms ist nur durch eine histopathologische Untersuchung einer Gewebebiopsie möglich. Die Aderhautbiopsie ist der Goldstandard in der Diagnostik des Aderhautlymphoms. Bis zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keinen Algorithmus zur Therapie der choroidalen Lymphome. Die Therapieoptionen beinhalten eine perkutane Strahlentherapie, eine Immuntherapie mit Rituximab und eine Chemotherapie. Die Langzeitprognose beim primären Aderhautlymphom ist in der Regel gut. Die Prognose bei den sekundären choroidalen Lymphomen ist von dem Malignitätsgrad des systemischen Lymphoms abhängig.