Erschienen in:
26.04.2017 | Osteoidosteom | Leitthema
Diagnostik und Therapie des Osteoidosteoms
verfasst von:
PD Dr. med. P. Orth, Prof. Dr. med. D. Kohn
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Osteoidosteom ist der dritthäufigste gutartige primäre Knochentumor und verursacht typischerweise starke Nachtschmerzen.
Ziel der Arbeit
Dieser Artikel soll einen umfassenden Überblick über die Epidemiologie, Pathogenese, das histologische und radiologische Bild sowie die diversen Behandlungsoptionen des Osteoidosteoms geben.
Material und Methodik
Präsentiert werden die Ergebnisse eines Literaturüberblicks, die wesentliche Arbeiten zu diesem Thema zusammenfassen.
Ergebnisse
Das Osteoidosteom ist durch einen zentralen Nidus von maximal 1,5 cm Durchmesser mit ausgedehnter Umgebungssklerose charakterisiert. Der Tumor tritt bevorzugt diaphysär an der unteren Extremität auf und manifestiert sich überwiegend zwischen dem 5. und 25. Lebensjahr. Die Schmerzen sind auf eine Prostaglandin-vermittelte Reizung afferenter Nervenfasern zurückzuführen. Neben der Röntgenaufnahme stellt die Computertomographie in Dünnschichttechnik den Goldstandard der Diagnostik dar, sollte jedoch durch magnetresonanztomographische oder nuklearmedizinische Verfahren ergänzt werden. Die konservative Therapie mit langfristiger Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika wird meistens durch die minimal-invasive Radiofrequenzablation als operative Therapie der Wahl ersetzt.
Diskussion
Die Erfolgsrate der Radiofrequenzablation und anderer minimal-invasiver Verfahren in der Behandlung des Osteoidosteoms ist hoch, Therapiekosten und Hospitalisierungsdauer sind niedrig. Daher ist die offene Herdausräumung seltenen Indikationen vorbehalten und die En-bloc-Resektion nur wiederholten Lokalrezidiven.