Erschienen in:
01.01.2013 | Leitthema
Diagnostik und Therapie von Harnwegsinfektionen
verfasst von:
PD Dr. R. Beetz, F. Wagenlehner
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Harnwegsinfektionen (HWI) im Säuglings- und Kleinkindesalter verlaufen oft mit unspezifischen Symptomen. Für die exakte mikrobiologische Diagnose ist die Art der Uringewinnung entscheidend. Sie sollte im Säuglingsalter durch eine suprapubische Blasenpunktion oder über einen transurethralen Einmalkatheter erfolgen. Die kalkulierte Therapie bei v. a. Pyelonephritis besteht bei jungen Säuglingen aus der Kombination eines Cephalosporins der Gruppe 3a oder eines Aminoglycosids mit Ampicillin. Ab dem Kleinkindesalter kann eine perorale Behandlung mit einem Cephalosporin der Gruppe 3 bei unkomplizierter Pyelonephritis durchgeführt werden. Zum Ausschluss von Nieren- oder Harnwegsfehlbildungen wird bei erster Pyelonephritis eine sonographische Untersuchung empfohlen. Die Strategien zur Refluxdiagnostik und zur Erkennung von Parenchymdefekten werden kontrovers diskutiert. Die aktuellen AAP-Guidelines für fieberhafte HWI im Säuglings- und Kleinkindalter werden voraussichtlich die noch ausstehenden evidenzbasierten Leitlinien hierzulande beeinflussen.