Erschienen in:
2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
2. Diagnostik und Überwachung in der Notfallmedizin
Zusammenfassung
Die notfallmedizinische Diagnostik dient dem raschen Erkennen lebensbedrohlicher Situationen. Hierzu kommen neben Anamnese (SAMPLE-Schema) und orientierender klinischer Untersuchung (Inspektion, Palpation, Auskultation und grob-neurologischer Untersuchung) auch apparative Maßnahmen zum Einsatz. Eine noninvasive arterielle Blutdruckmessung gehört zur Basisdiagnostik in fast allen Notfallsituationen, ebenso wie eine EKG-Ableitung; bei kardialen Notfällen soll darüber hinaus auch bereits präklinisch ein 12-Kanal-EKG angefertigt werden. Die Pulsoximetrie erlaubt die Messung der partiellen arteriellen Sauerstoffsättigung und dient dazu, eine bedrohliche Hypoxie zu erkennen. Die Kapnometrie kann bei beatmeten und reanimierten Patienten Hinweise auf die korrekte Tubuslage, die Ventilation und das Herzzeitvolumen geben. Der präklinische Einsatz von Point-of-Care-Ultraschall (POCUS) kann behebbare Ursachen eines Schocks oder Kreislaufstillstands aufdecken. Besonders bei bewusstlosen oder agitierten Patienten ist zudem eine präklinische Blutzuckermessung indiziert. Die Diagnostik in Notfallsituationen sollte standardisiert nach der ABCDE-Methode erfolgen. Oft ist der Notarzt auch mit der Todesfeststellung konfrontiert, dabei ist insbesondere die Kenntnis der unsicheren (Atemstillstand, Kreislaufstillstand, Herzstillstand, Hautblässe) und sicheren Todeszeichen (Totenflecken, Totenstarre, Leichenfäulnis) unabdingbar.
Anzeige