Erschienen in:
05.12.2019 | Diarrhoe | Leitthema
„Montezumas Rache“ – die Reisediarrhö
verfasst von:
Sebastian Wendt, Henning Trawinski, Prof. Dr. med. Christoph Lübbert, DTM&H
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Zu den häufigsten Gesundheitsstörungen auf Fernreisen gehört die akute Reisediarrhö, die je nach geographischer Region mit einer Prävalenz von >50 % auftreten kann. Dieses überwiegend bakteriell (v. a. durch enteropathogene Escherichia coli, Campylobacter spp., Shigella, Salmonella) bzw. manchmal viral (durch Noro- oder Rotaviren) oder seltener parasitär (durch Giardien/Lamblien, Entamöben) verursachte Krankheitsbild verläuft in den meisten Fällen unkompliziert und selbstlimitierend. Eine persistierende Diarrhö ist jedoch der häufigste Grund für eine ärztliche Vorstellung nach Fernreisen in der Praxis. Für bestimmte Personengruppen, wie Immunsupprimierte oder Schwangere, ist auch eine scheinbar banale Reisediarrhö immer abklärungsbedürftig. Dann ist eine gezielte Stuhldiagnostik gerechtfertigt, ebenso bei Fieber und blutigem Stuhl. Die Therapie ist meistens symptomatisch (Flüssigkeits- und Elektrolytersatz); selten sind Antibiotika indiziert. Im Rahmen einer qualifizierten Reiseberatung sollten Präventionsmaßnahmen (Destinationswahl, Hygieneverhalten, Impfungen) im Vorfeld besprochen werden.