Erschienen in:
01.11.2012 | Geschichte der Gefäßchirurgie
Die „Akiurgischen Abbildungen“ von Ernst Blasius (1802–1875)
Teil II – Operationen an Blutgefäßen im 19. Jahrhundert
verfasst von:
Dr. R. Michallek, F. Michallek
Erschienen in:
Gefässchirurgie
|
Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Die „Akiurgischen Abbildungen“ des Hallenser Chirurgen Ernst Blasius stellen wegen der Vielzahl und Detailtreue der mehr als 3000 dargestellten chirurgischen Instrumente aus medizinhistorischer Sicht ein einmaliges Werk dar. Dieses gewinnt weiterhin durch die umfangreichen Beschreibungen zu Indikationen und zur Funktion der einzelnen Instrumente.
Blasius bekleidete das chirurgische Ordinariat an der Friedrichs-Universität Halle 33 Jahre lang und hatte in dieser Zeit sowohl ein stattliches wissenschaftliches Lebenswerk hinterlassen als auch mehrere berühmt gewordene Schüler ausgebildet.
In mehreren Lehrbüchern kompilierte er das chirurgische und ophthalmologische Wissen seiner Zeit. Die von Blasius beschriebenen Operationen an den Blutgefäßen entsprachen Eingriffen, die in einer Zeit vor Erfindung der Narkose mehr oder weniger nahe an der Körperoberfläche ausgeführt wurden. Diese Eingriffe, die prinzipiell von der Arterienligatur abgeleitet waren, wurden in fast allen topografischen Regionen durchgeführt. Sie hatten sich schon vor Blasius seit knapp 100 Jahren vorwiegend in Frankreich und England etabliert. Auch nach Einführung der Narkose gibt es bei Blasius keine Hinweise über eine Weiterentwicklung der Chirurgie an den Blutgefäßen.