Erschienen in:
01.04.2009 | Originalien
Die Darstellung der Multiplen Sklerose in Fernsehserien
verfasst von:
A. Karenberg
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
Fernsehserien greifen zunehmend neurologische Krankheiten, darunter auch die Multiple Sklerose, als Thema auf. Ziel der Studie ist daher eine Analyse aller erreichbaren TV-Folgen mit einer „MS-Geschichte“.
Material und Methoden
Mit Hilfe von Datenbanken und ergänzenden Suchmethoden wurden einschlägige Produktionen identifiziert und anschließend unter neurologischen und medienwissenschaftlichen Aspekten ausgewertet.
Ergebnisse
Von 1985 bis 2006 entstanden in Deutschland, USA und Großbritannien 17 Serienfolgen mit MS-Thema. Die Häufigkeit von TV-Symptomen wich erheblich von epidemiologischen Daten ab, am deutlichsten unterrepräsentiert waren sensible Defizite sowie kognitive, Sexual- und Blasenfunktionsstörungen. Die Authentizität der Krankheitsdarstellungen hing stark vom Genre ab. In den Plots dominierten Erfolgs- und Bewältigungsgeschichten. Patienten wurden häufig als „tapfere Kämpfer“, „Geläuterte“ oder „unbetroffene Betroffene“ stereotypisiert.
Schlussfolgerung
Da TV-Serien ein Millionenpublikum erreichen und das Image der Erkrankung mitprägen, ist die Kenntnis medialer Repräsentationsformen der MS für alle an der Versorgung Beteiligten hilfreich.