Erschienen in:
01.09.2003 | Mitteilungen der Deutschen STD-Gesellschaft (DSTDG)
Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten (DGBG/GBGK)
Die Ära von 1945–1984
verfasst von:
Prof. Dr. H.-J. Vogt
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 9/2003
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Zusammenfassung
Die im Jahre 1902 gegründete Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten lebte nach dem 2. Weltkrieg in einzelnen Landesverbänden wieder auf. Die Mitarbeit an Gesetzgebungsvorhaben (Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten 1953), Aufklärung der Bevölkerung wegen der bedrohlichen Zuwachsraten der Geschlechtskrankheiten in der Nachkriegszeit sowie die Fortbildung der Ärzteschaft insbesondere im Hinblick auf die neuen therapeutischen Möglichkeiten bei Syphilis und Gonorrhö durch Penizillin einschließlich der wissenschaftlichen Fortschritte erforderten die Wiederbegründung des Gesamtverbandes. Neue Luestestverfahren in den 60er-Jahren, der zahlenmäßige Rückgang der Gonorrhö in den 70ern und die diagnostischen Fortschritte zum Nachweis von Mykoplasmen/Ureaplasmen, Chlamydia trachomatis, Herpes genitalis und der HPV-Gruppe sowie die Entwicklung entsprechender Therapeutika/Antibiotika wurden von Mitgliedern der Gesellschaft wissenschaftlich wesentlich mitgestaltet und von der DGBG—seit 1972 GBGK—in der Fortbildung der Ärzteschaft umgesetzt. Die optimistische Hoffnung der Allgemeinheit und auch der Ärzteschaft, dass durch die pharmakologischen Fortschritte in der gezielten Entwicklung von Therapeutika gegen sexuell übertragene Infektionen die wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der STD unattraktiv oder gar überflüssig sei, wurde konterkariert durch die weltweit dramatische Ausbreitung von HIV/Aids seit 1981. Hierdurch wurde auch die GBGK vor neue Aufgaben gestellt.