Erschienen in:
21.03.2019 | Pankreaskopfresektion | Übersichten
Die duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion
Eine lokale parenchymsparende Therapie benigner und prämaligner Tumoren des Pankreaskopfes
verfasst von:
Prof. em. Dr. Dr. h.c. Hans G. Beger, B. Mayer, PhD, B. Poch, MD
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 9/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Gegensatz zur Kausch-Whipple-Operation (PD) geht die parenchymsparende lokale Resektion des Pankreaskopfes (DEPKR) mit Gewebserhaltung und Erhaltung der metabolischen Funktionen des Pankreas einher.
Ziel
Die DEPKR für benigne Neoplasien ist nach Ergebnissen kontrollierter, prospektiv-klinischer Studien assoziiert mit geringem Operationsrisiko, der Erhaltung des Glukosestoffwechsels und der exokrinen Pankreasfunktionen. Die Übersichtsarbeit fasst die Ergebnisse nach Anwendung der DEPKR bei chronischer Pankreatitis und benignen Tumoren des Pankreaskopfes und die klinische Evidenz der Ergebnisse zusammen.
Material und Methoden
Das Literaturreview umfasst Ergebnisse aller prospektiven, prospektiv-kontrollierten und randomisierten klinischen Studien und Metaanalysen, die DEPKR und PD bei chronischer Pankreatitis sowie benignen Neoplasien des Pankreas vergleichend analysieren.
Ergebnisse
Der Vergleich von DEPKR und PD ergibt, dass die parenchymsparende lokale Pankreaskopfresektion assoziiert ist mit kürzerer Operationszeit, kürzerer ICU- und Krankenhausliegezeit, geringerem intraoperativem Blutverlust, niedriger Frequenz von Magenentleerungsstörungen und Erhaltung der metabolischen Pankreasfunktionen. Bei chronischer Pankreatitis waren Häufigkeit von Pankreasfisteln, Krankenhausletalität und Lebensqualität vergleichbar niedrig nach beiden Operationsverfahren. Die DEPKR bei benignen und prämalignen Neoplasien bei Erwachsenen und Kindern und bei periampullären Low-risk-Malignomen hat den Vorteil einer langzeitpersistierenden Erhaltung der endokrinen und exokrinen Pankreasfunktionen und der gastrointestinalen Motilität.
Schlussfolgerung
Die DEPKR für benigne, prämaligne, zystische und neuroendokrine Neoplasien des Pankreaskopfes ist assoziiert mit wesentlichen Vorteilen im frühen postoperativen Verlauf sowie der Erhaltung gastrointestinaler und pankreatischer Funktionen.