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Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung 4/2016

11.08.2016 | Pflege | Originalarbeit

Die Entwicklung der Präventionsgesetzgebung in Deutschland

verfasst von: Dr. Rüdiger Meierjürgen, Prof. Dr. Silke Becker, Prof. Dr. Andrea Warnke

Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 4/2016

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Zusammenfassung

Hintergrund

Nach langjähriger Diskussion und mehrfachem Scheitern konnte im Sommer 2015 in der BRD ein Präventionsgesetz verabschiedet werden. Das Gesetz ist ein Meilenstein, moderne Formen der Gesundheitsförderung und Prävention zu verankern.

Ziel der Arbeit

Zentrale Entwicklungslinien der Präventionsgesetzgebung werden nachgezeichnet.

Diskussion

Mit der Einführung des § 20 SGB V im Jahr 1989 wurde Gesundheitsförderung und Prävention zu einer Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), ein umfangreiches Präventionsangebot wurde etabliert. Mit dem Beitragsentlastungsgesetz 1996 erfolgte die weitgehende Streichung des § 20 SGB V. Eine Neubelebung fand im Rahmen der „GKV-Gesundheitsreform 2000“ statt. Nach drei gescheiterten Gesetzesinitiativen (2004–2013) trat 2015 das „Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention“ (PrävG) in Kraft. Das PrävG ist als sozialversicherungszentriertes Artikel- und Leistungsgesetz konzipiert, wird schwerpunktmäßig über GKV-Beitragsgelder finanziert und hat eine stärkere Lebensweltorientierung („Settingansatz“) im Fokus. Die Entwicklung der PrävG spiegelt wider, dass in unserem föderalen Gesundheitssystem bislang keine wesentlichen Fortschritte erzielt werden konnten, Gesundheitsförderung und Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verankern.

Schlussfolgerung

Das PrävG verbessert trotz aller bestehenden ordnungspolitischen und handwerklichen Unzulänglichkeiten den Handlungsrahmen. Die Chancen, die das Gesetz v. a. in der lebensweltbezogenen Gesundheitsförderung und Prävention eröffnet, gilt es zu nutzen.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Berliner Forschungsverbund Public Health. Initiativkreis § 20 SGB V (1996) Offener Brief an den Bundesminister für Gesundheit, Herrn Seehofer. Geplante Streichung der Prävention und Gesundheitsförderung durch Krankenkassen (§ 20 SGB V) Berliner Forschungsverbund Public Health. Initiativkreis § 20 SGB V (1996) Offener Brief an den Bundesminister für Gesundheit, Herrn Seehofer. Geplante Streichung der Prävention und Gesundheitsförderung durch Krankenkassen (§ 20 SGB V)
4.
Zurück zum Zitat Bundestagsdrucksache 17/13080, Gesetzesentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und FDP. Entwurf eines Gesetzes zur Förderung der Prävention vom 16. Apr. 2013 Bundestagsdrucksache 17/13080, Gesetzesentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und FDP. Entwurf eines Gesetzes zur Förderung der Prävention vom 16. Apr. 2013
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Zurück zum Zitat Bundestagsdrucksache 18/5261, Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit (14. Ausschuss) zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention vom 17. Juni 2015 Bundestagsdrucksache 18/5261, Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit (14. Ausschuss) zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention vom 17. Juni 2015
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Zurück zum Zitat Eberle G (2002) Prävention in der Gesetzlichen Krankenversicherung von 1970 bis heute. In: Stöckel S, Walter U (Hrsg) Prävention im 20. Jahrhundert. Historische Grundlagen und aktuelle Entwicklungen in Deutschland. Grundlagentexte Gesundheitswissenschaften. Juventa, Weinheim München, S 237–249 Eberle G (2002) Prävention in der Gesetzlichen Krankenversicherung von 1970 bis heute. In: Stöckel S, Walter U (Hrsg) Prävention im 20. Jahrhundert. Historische Grundlagen und aktuelle Entwicklungen in Deutschland. Grundlagentexte Gesundheitswissenschaften. Juventa, Weinheim München, S 237–249
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Zurück zum Zitat GKV-Spitzenverband (2014) Leitfaden Prävention. Handlungsfelder und Kriterien des GKV-Spitzenverbandes zur Umsetzung des §§ 20 und §§ 20a SGB V vom 21.Juni 2000 in der Fassung vom Dezember 2014. Berlin GKV-Spitzenverband (2014) Leitfaden Prävention. Handlungsfelder und Kriterien des GKV-Spitzenverbandes zur Umsetzung des §§ 20 und §§ 20a SGB V vom 21.Juni 2000 in der Fassung vom Dezember 2014. Berlin
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Zurück zum Zitat Kirschner W, Radoschewski M, Kirschner R (1996) 20 SGB V Gesundheitsförderung, Krankheitsverhütung. Untersuchung zur Umsetzung durch Krankenkassen. Asgard, St. Augustin Kirschner W, Radoschewski M, Kirschner R (1996) 20 SGB V Gesundheitsförderung, Krankheitsverhütung. Untersuchung zur Umsetzung durch Krankenkassen. Asgard, St. Augustin
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Zurück zum Zitat Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e. V. (MDS) und GKV-Spitzenverband (2015) Präventionsbericht 2015. Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung: Primärprävention und betriebliche Gesundheitsförderung. Berichtsjahr 2014. MDS und GKV, Essen und Berlin Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e. V. (MDS) und GKV-Spitzenverband (2015) Präventionsbericht 2015. Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung: Primärprävention und betriebliche Gesundheitsförderung. Berichtsjahr 2014. MDS und GKV, Essen und Berlin
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Zurück zum Zitat Meierjürgen R (1994) Gesundheitsförderung und Krankenkassenwettbewerb. Gesundheitspolit Sozialpolit 48:39–47 Meierjürgen R (1994) Gesundheitsförderung und Krankenkassenwettbewerb. Gesundheitspolit Sozialpolit 48:39–47
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Zurück zum Zitat Meierjürgen R (2014a) 25 Jahre § 20 SGB V: Aufschwung, Rückschläge und Perspektiven. Gesundheitspolit Sozialpolit 68:31–37 Meierjürgen R (2014a) 25 Jahre § 20 SGB V: Aufschwung, Rückschläge und Perspektiven. Gesundheitspolit Sozialpolit 68:31–37
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Zurück zum Zitat Meierjürgen R (2014b) Die Krankenkassen: nur Geldgeber? Praevention 37:113–116 Meierjürgen R (2014b) Die Krankenkassen: nur Geldgeber? Praevention 37:113–116
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Zurück zum Zitat Meierjürgen R (2015) Das Präventionsgesetz – ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Gesundheitspolit Sozialpolit 69:25–31CrossRef Meierjürgen R (2015) Das Präventionsgesetz – ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Gesundheitspolit Sozialpolit 69:25–31CrossRef
16.
Zurück zum Zitat Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen, Gutachten (2000/2001) Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit, Band I, Zielbildung, Prävention, Nutzerorientierung und Partizipation, Gutachten 2000/2001, auch Bundestags-Drucksache 14-5660 vom 21. März 2001 Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen, Gutachten (2000/2001) Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit, Band I, Zielbildung, Prävention, Nutzerorientierung und Partizipation, Gutachten 2000/2001, auch Bundestags-Drucksache 14-5660 vom 21. März 2001
17.
Zurück zum Zitat Seewald O, Leube K (2002) Expertise Präventionsregelungen im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung. Passau Seewald O, Leube K (2002) Expertise Präventionsregelungen im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung. Passau
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Zurück zum Zitat Trojan A, Legewie H (2000) Nachhaltige Gesundheit und Entwicklung. Leitbil-der, Politik und Praxis der Gestaltung gesundheitsförderlicher Umwelt- und Lebensbedingungen. Reihe psychosoziale Aspekte in der Medizin. VAS, Frankfurt am Main Trojan A, Legewie H (2000) Nachhaltige Gesundheit und Entwicklung. Leitbil-der, Politik und Praxis der Gestaltung gesundheitsförderlicher Umwelt- und Lebensbedingungen. Reihe psychosoziale Aspekte in der Medizin. VAS, Frankfurt am Main
19.
Zurück zum Zitat Walter U (2002) Wahrnehmung und Umsetzung rechtlicher Bestimmungen zur Prävention in Deutschland. Expertise aus sozialmedizinischer Sicht im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung. Medizinische Hochschule Hannover. Abt. Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Hannover Walter U (2002) Wahrnehmung und Umsetzung rechtlicher Bestimmungen zur Prävention in Deutschland. Expertise aus sozialmedizinischer Sicht im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung. Medizinische Hochschule Hannover. Abt. Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Hannover
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Zurück zum Zitat Walter U (2003) Babylon im SGB? Eine Analyse der Begriffsvielfalt zur Prävention in den Sozialgesetzbüchern. Sozialer Fortschr 52:253–261 Walter U (2003) Babylon im SGB? Eine Analyse der Begriffsvielfalt zur Prävention in den Sozialgesetzbüchern. Sozialer Fortschr 52:253–261
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Zurück zum Zitat Walter U, Drupp M, Schwartz FW (Hrsg) (2002) Prävention und Krankenkassen. Zielgruppen, Zugangswege, Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit. Juventa, Weinheim München Walter U, Drupp M, Schwartz FW (Hrsg) (2002) Prävention und Krankenkassen. Zielgruppen, Zugangswege, Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit. Juventa, Weinheim München
22.
Zurück zum Zitat Walter U, Schwartz FW (2000) Prävention im deutschen Gesundheitswesen. Gutachten für die Kommission „Humane Dienste“ der CDU. Medizinische Hochschule Hannover, Hannover Walter U, Schwartz FW (2000) Prävention im deutschen Gesundheitswesen. Gutachten für die Kommission „Humane Dienste“ der CDU. Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
Metadaten
Titel
Die Entwicklung der Präventionsgesetzgebung in Deutschland
verfasst von
Dr. Rüdiger Meierjürgen
Prof. Dr. Silke Becker
Prof. Dr. Andrea Warnke
Publikationsdatum
11.08.2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Schlagwort
Pflege
Erschienen in
Prävention und Gesundheitsförderung / Ausgabe 4/2016
Print ISSN: 1861-6755
Elektronische ISSN: 1861-6763
DOI
https://doi.org/10.1007/s11553-016-0556-z

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