01.05.2011 | Leitthema
Die Fasziennaht zum Verschluss von perkutanen Gefäßzugängen nach endovaskulären Aorteneingriffen
verfasst von:
S.W. Carpenter, E.S. Debus, S. Wipper, F. Tató, A. Larena-Avellaneda, T. Kölbel
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Die endovaskuläre Behandlung von Erkrankungen der abdominellen und thorakalen Aorta (EVAR/TEVAR) erfordert in der Regel großlumige arterielle Gefäßzugänge (bis zu 26 F Einführungsschleusen) über die Leistenarterien. Die offene Freilegung der Leistengefäße stellt heute in Deutschland die häufigste Form des Gefäßzugangs im Rahmen von EVAR- und TEVAR-Eingriffen dar und ist neben der Verlängerung der Operationszeit mit einer Reihe von Komplikationsmöglichkeiten verknüpft. Perkutane Verfahren mit der Verwendung von Verschlusssystemen haben die Operationszeit und Liegedauer von EVAR-Patienten reduzieren können, sind aber u. a. mit höheren prozeduralen Kosten verknüpft.
Zur Vereinfachung der endovaskulären Behandlung und zur Vermeidung des „cut down“ wurde bereits 1997 eine Technik beschrieben, die eine Freilegung der Leistengefäße und auch die Verwendung teurer perkutaner Verschlusssysteme vermeidet. Diese Technik wird heute als Fasziennaht („Fascia Suturing“) bezeichnet. Hierbei wird nach Abschluss einer perkutan durchgeführten endovaskulären Prozedur ein kleiner schräger Schnitt in der Leistenfalte angelegt. Die Fascia cribriformis wird dann mit einer durchgreifenden Naht paravaskulär gefasst und mit dem umliegenden Gewebe auf die Gefäßöffnung geknotet.
Wir beschreiben die Technik der Fasziennaht, fassen die vorhandene Literatur zusammen und stellen die Frühergebnisse (11 Monate) unserer Klinik an Hand von 85 Patienten und 110 Leisten mit großlumigen Gefäßzugängen (16–26 F) dar.