Erschienen in:
17.04.2014 | Panorama
Die Fatalen sind die Fraktalen
Angewandte Geometrie
verfasst von:
Martin Roos
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 4/2014
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Auszug
_ Struktur im Kleinen „gleich“ Gestalt im Großen: Diesem Pinzip folgt die fraktale Geometrie. Wie Forscher aus Stuttgart und Heidelberg zeigen, lassen sich fraktale Analysen auch dafür nutzen, maligne von benignen Zellen zu unterscheiden. Joachim Spatz und Kollegen untersuchten, in welcher statistischen Verteilung welche Strukturdetails auf der Oberfläche verschiedener Tumorzellen vorliegen. Denn deren mikroskopische Ausstülpungen weisen offenbar selbstähnliche Muster auf, genauso wie Farnblätter, Romanesco-Blumenkohl oder Meeresküsten. Ergebnis: Der sogenannte Fraktalisierungsgrad ist bei Tumorzellen höher als bei gesunden Zellen [Klein K et al. Nano Lett. 2013;13(11):5474–9]. Ihre Einblicke gewannen die Wissenschaftler unter Einsatz eines Reflexionskontrastmikroskops. Dieses misst den Grad der Lichtreflexion an der Zelloberfläche. Als nächstes wollen Spatz und Mitarbeiter klinisch kooperieren, um ihre Methode an authentischen Gewebeproben zu testen. …