Erschienen in:
01.10.2010 | Übersichten
Die kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD)
Eine mögliche Ursache für chronische Schmerzen und einen nicht erholsamen Schlaf
verfasst von:
B. Losert-Bruggner, B. Dudek, M. Hülse
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Trotz der rasanten Entwicklung der Schlafmedizin in den letzten 10 Jahren mit der Herausarbeitung zahlreicher Faktoren der Ein- und Durchschlafstörungen findet in der Literatur der Aspekt der chronischen Schmerzsymptomatik nur wenig Beachtung. In der vorliegenden Arbeit wurde die Frage einer chronischen Schlafstörung bei 555 Patienten mit kraniomandibulärer (CMD) und kraniozervikaler (CCD) Dysfunktion untersucht. Insgesamt 285 (51%) der 555 Patienten mit CMD/CCD klagten über anhaltende Schlafstörungen. Von diesen 285 Schlechtschläfern berichteten 283 (99%) über chronische Schmerzen. In 97% der Fälle betraf der Schmerz mehr als eine Körperregion und in 64% traten Schmerzen in 3 und 4 Körperquadranten auf. Durch die kombinierte und zeitgleiche Therapie der CMD mittels neuromuskulär ausgerichteter Aufbissschiene und die Manualtherapie der CCD konnte bei 82% der Patienten mit Insomnie das bisher therapieresistente körperliche Beschwerdebild gebessert werden. Über eine deutliche Verbesserung des Schlafs nach der Behandlung berichteten 78% der Patienten. Wird eine Kieferfehlstellung (CMD) bei chronischen wirbelsäulenbedingten Schmerzen nicht beachtet, sind das Schmerzgeschehen und die hierdurch bedingte Schlafstörung kaum erfolgreich zu behandeln.