Erschienen in:
28.04.2021 | Originalien
Die Lagerung des Kopfes während der Behandlung im Schockraum – eine explorative Analyse über die Immobilisation der Halswirbelsäule
verfasst von:
Matthias K. Jung, Davut D. Uzun, Gregor V. R. von Ehrlich-Treuenstätt, Paul A. Grützner, PD Dr. rer. nat. Dr. med. Michael Kreinest
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 11/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Häufig erfolgt bei Traumapatienten in der präklinischen Notfallmedizin die Immobilisation der Halswirbelsäule mit einer Zervikalstütze. Im Rahmen der Akuttherapie im Krankenhaus gibt es allerdings unterschiedliche Möglichkeiten, diese Immobilisation fortzuführen. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Immobilisation der Halswirbelsäule bei der Lagerung auf verschiedenen Kopflagerungskissen zu untersuchen.
Material und Methoden
In der vorliegenden Studie wurde ein gesunder Proband mit anliegender Zervikalstütze untersucht. Der Kopf wurde auf 3 verschiedenen Kopflagerungskissen („Standardkopflagerungskissen“, „Muldenkissen“ und „Lochkissen“) positioniert. Der Proband führte mit dem Kopf ein vorgegebenes Bewegungsprotokoll (Rechtsneigung, Linksneigung, Flexion, Extension) durch. Die Bewegungsrichtung und das Bewegungsausmaß wurden mittels Bewegungssensoren erfasst; ein Bewegungsindex wurde zum quantitativen Vergleich ermittelt.
Ergebnisse
Bei der Lagerung des Probanden auf dem „Standardkopflagerungskissen“ verringerte sich der physiologische Bewegungsindex von 69 auf 40. Bei der Lagerung auf dem „Muldenkissen“ lag der Bewegungsindex bei 35. Bei der Lagerung auf dem „Lochkissen“ verringerte sich der Bewegungsindex auf 59. Seitneigung und Rotation trugen nur unwesentlich zum Bewegungsindex bei. Die Unterschiede im Gesamtbewegungsindex bestanden hauptsächlich aufgrund der Flexion und Extension der Halswirbelsäule.
Schlussfolgerung
Die Anlage einer Zervikalstütze und die Lagerung auf dem „Muldenkissen“ scheinen bei Traumpatienten in der Schockraumphase eine gute Immobilisation der Halswirbelsäule zu erreichen.