Erschienen in:
01.12.2003 | Kasuistik
Die Nebenmilz im Pankreasschwanz—eine vernachlässigte Entität?
Ein Beitrag zur Embryologie, Topographie und Pathologie der Ektopien des Milzgewebes
verfasst von:
Dr. G. Weiand, G. Mangold
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 12/2003
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Zusammenfassung
Nebenmilzen finden sich autoptisch in 10–15% der Bevölkerung, in 1–2% liegen sie im Pankreasschwanz. Folglich müssen sie in die Differenzialdiagnose intra- und peripankreaner tumoröser Läsionen einbezogen werden. Nach splenorenaler Fusion können sie pararenal-retroperitoneal zu finden sein, nach splenogonadaler Fusion mit den Gonaden ins Becken oder Skrotum deszendieren. Da sie fast immer asymptomatisch sind, werden sie meist als Zufallsbefund entdeckt. Die Diagnose wird per Szintigramm mit Technetium-99-markierten, hitzedenaturierten autologen Erythrozyten gesichert. Sollte ein Resektionseingriff erforderlich sein, so ist das der enkapsulierten Nebenmilz adhärente Organ zu schonen. Anhand dreier Fallbeschreibungen (intrapankreane Nebenmilz, retroperitoneale Nebenmilz, torsionsinfarzierte Wandermilz) wird die chirurgische Relevanz der Ektopien des Milzgewebes erörtert.